Trinkwasser wird gechlort – Ursachenforschung wird betrieben
Nach der Meldung, dass bei routinemäßigen Beprobungen verunreinigtes Trinkwasser im Stadtgebiet von Bad Dürrheim festgestellt wurde, hat die Stadtverwaltung bzw. das städtische Wasserwerk sofort reagiert. Nach Rücksprache mit dem Gesundheitsamt wird dem Trinkwasser nun Chlor bis zur gesetzlich erlaubten Menge beigemischt. Dies tötet alle Bakterien, auch die festgestellten Enterokokken, ab. Mindestens bis kommenden Mittwoch, 12. Oktober, muss jedoch weiterhin das Trinkwasser abgekocht werden, bevor man es zu sich nimmt. Es wird empfohlen, einmalig alle Wasserhähne im Haus für 2-3 Minuten ausgiebig zu öffnen. Die Stadtverwaltung wird informieren, sobald das Leitungswasser wieder normal genutzt werden kann. Durch den Einsatz von Chlor kann sich der Geruch des Wassers, wie auch die Farbe leicht verändern. Dies ist jedoch gesundheitlich unbedenklich.
Das Darm-Bakterium Enterococcus wurde in einer geringen Konzentration bei jeweils einer Probe in der Kernstadt und der Ostbaar festgestellt. Enterokokken dürfen nicht im Trinkwasser vorkommen. Da der Erreger nicht harmlos ist und besonders bei älteren und kranken Menschen sowie Kleinkindern schwere Erkrankungen hervorrufen kann, wird die Situation vom Gesundheitsamt und der Stadt sehr ernst genommen.
Am Donnerstagnachmittag, 06. Oktober hat das Gesundheitsamt die Stadtverwaltung über das Beprobungsergebnis informiert, dann ging es ganz schnell. Bereits eine Stunde später haben Feuerwehr und DRK Durchsagen im gesamten Stadtgebiet durchgeführt, dass das Leitungswasser abgekocht werden muss. Darüber hinaus wurden über die Presse, Rundfunk, E-Mail Verteiler und Social-Media Kanäle die Bürgerinnen und Bürger informiert. Kliniken, Pflegeeinrichtungen oder bspw. der Bad Dürrheimer Mineralbrunnen wurden direkt kontaktiert.
Weiterhin findet ein enger Austausch zwischen Stadtverwaltung und dem Gesundheitsamt des Schwarzwald-Baar-Kreises statt. Ab sofort werden täglich Proben genommen, bis der Erreger über mindestens an drei aufeinanderfolgenden Tagen nicht mehr festgestellt wird.
Währenddessen betreiben die Mitarbeiter des städtischen Wasserwerks weiter Ursachenforschung, wie das Bakterium in das städtische Trinkwassernetz gelangen konnte. Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es hierzu noch keine Erkenntnisse.
Die Bevölkerung der Kernstadt und sämtlicher Ortsteile ist weiterhin aufgefordert, das Trinkwasser vor dem Gebrauch aufzukochen. Dies ist insbesondere in folgenden Fällen notwendig:
• Trinken, Getränkezubereitung (z.B. Eiswürfel)
• Zubereiten von Lebensmitteln, insbesondere für Säuglinge, Kleinkinder, Alte und Kranke
• Waschen von Obst, Gemüse, Salat oder anderen Lebensmitteln
• Medizinische Zwecke (z.B. Wundreinigung, Nasenspülen)
• Zähne putzen
• Geschirrabwasch von Hand
• Trinkwasser für empfindliche Haustiere