Forum Innenentwicklung tagte erstmals
Die Stadt Bad Dürrheim hat in der Innenentwicklung bereits viel erreicht, zahlreiche Projekte werden aktuell umgesetzt. Es bestehen jedoch noch weitere umfangreiche innerörtliche Baulandpotenziale und Leerstände. Alleine im Kernort existieren rund 100 Baulücken mit einer Gesamtfläche von 6 ha. Das entspricht einer Fläche von mehr als 8 Fußballfeldern. Ziel der Stadt ist die Förderung lebenswerter Stadtteile, eines attraktiven Wohnangebots sowie die Erhaltung von Flächen für Natur und Landschaft, wie Fachbereichsleiter Markus Stein betont.
Diese Aktivitäten der Stadt Bad Dürrheim, die das Ministerium für den Ländlichen Raum aktuell mit 40.000 EUR aus dem „Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum“ ELR unterstützt, werden von einem öffentlich tagenden „Forum Innenentwicklung“ begleitet. Entwickelt hat sich dieses Begleitgremium aus dem bisherigen ELR-Forum. Es tagte vor kurzem zum ersten Mal in neuer Zusammensetzung: In dem Begleitgremium wirken nun VertreterInnen aus allen Stadtteilen Bad Dürrheims mit und bringen ihren Sachverstand ein.
Das ambitionierte Vorgehen der Stadt Bad Dürrheim wird unterstützt vom Institut für Stadt- und Regionalentwicklung (IfSR). Das IfSR bringt mit Heidrun Fischer, Alfred Ruther-Mehlis und Michael Weber langjährige Erfahrung in der Innenentwicklung und der Beratung von Immobilieneigentümern mit. Die bisherigen ELR-Akteure Henner Lamm vom Büro Kommunalplan, der aus Altersgründen kürzer tritt, ELR-Experte Rüdiger Stehle sowie Dr. Gerhard Bronner vom Umweltbüro des Gemeindeverwaltungsverbandes wirken aktiv am Projekt mit.
Bei der ersten Sitzung des Forums Innenentwicklung wurde zunächst die bisherige kräftige Siedlungsentwicklung der Gesamtstadt der letzten Jahrzehnte und die verschiedenen Flächenpotenziale im Kernort und den sechs Ortsteilen erörtert. Einigkeit bestand darin, dass die Innenentwicklung Vorrang vor der Außenentwicklung haben muss. Aber auch die Innenentwicklung solle maßvoll und unter Berücksichtigung sowohl gesamtstädtischer als auch nachbarschaftlicher Belange erfolgen. Die Besonderheiten der einzelnen Ortsteile seien zu berücksichtigen. Ein Augenmerk müsse sich auch bei der Innenentwicklung auf die Schaffung bezahlbaren Wohnraums richten. Dabei sei es wichtig seitens der Stadt aktiv zu steuern und die Möglichkeiten des Planungsrecht, wie städtebauliche Verträge sowie den gezielten Erwerb von Grundstücken durch die Stadt zu nutzen.
In der weiteren Arbeit werden Leitlinien für eine qualitätsvolle Innenentwicklung, Quartierskonzepte, Dichteüberlegungen sowie Testentwürfe erstellt und diskutiert. Das letzte Wort hat auch hier der Gemeinderat. Auch die Herausforderungen und Chancen des demografischen Wandels werden in Bezug auf die Innenentwicklung beleuchtet.
Wichtig ist bei all den Aktivitäten die Mitwirkung der EigentümerInnen von Gebäuden und Grundstücken. Dazu werden kostenlose Fachberatungen im gesamten Stadtgebiet angeboten. Gerade Leerstände kosten die EigentümerInnen oft Zeit, Geld und Nerven. Bei den Beratungen spielen neben baulichen und baurechtlichen Aspekten auch immobilienwirtschaftliche Themen eine zentrale Rolle. Auch zu Fördermitteln wird beraten. Zu nennen ist hier die Wiedervermietungsprämie des Landes bis 2.000 EUR. Bei baulichen Investitionen sind dann das Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum und Förderprogramme zur energetischen Sanierung von wesentlicher Bedeutung.
Beratungstermine können vereinbart werden über:
Olivia Link | Stadtverwaltung Bad Dürrheim | Telefon 07726 666-206 | olivia.link(at)bad-duerrheim.de
Michael Weber | IfSR Institut für Stadt- und Regionalentwicklung | Telefon 07022 250-445 | mobil 0172 7300661 | michael.weber(at)ifsr-institut.de