Stadt informiert Bürger über die Anmietung des Albert-Schweitzer-Hauses als Flüchtlingsunterkunft
13.06.2016
In einer Informationsveranstaltung am 6. Juni haben Bürgermeister Walter Klumpp, Sibylle Baumeister, Sachgebietsleiterin Soziales, Mirjam Rülke, Ehrenamtskoordinatorin beim Caritasverband und die städtischen Mitarbeiter Robert Rafai und Michael Hauser die Bürgerinnen und Bürger über die neusten Entwicklungen in Sachen Asylunterbringung informiert. Mir ist es wichtig, die Meinung und Ängste der Bürger zu kennen, um sie vorab mit ihnen besprechen zu können, betonte Klumpp eingangs.
In seiner Ansprache stellte er nochmals die aktuelle Flüchtlingssituation dar und nannte die Gründe, die zur Anmietung des Albert-Schweitzer-Hauses als Asylunterkunft geführt haben. Seit Herbst 2013 hat die Stadt Bad Dürrheim insgesamt 72 Flüchtlinge aufgenommen. Momentan leben davon 54 Personen in unserer Stadt, die alle dezentral in stadteigenen oder privat angemieteten Unterkünften untergebracht sind. Seitens des Landkreises wurde der Stadt zu Beginn des Jahres signalisiert, dass dieses Jahr weitere 144 Flüchtlinge untergebracht werden müssen. Inzwischen wurde die Zahl auf 46 Flüchtlinge gesenkt, allerdings ist davon auszugehen, dass auch in den kommenden Jahren weitere Flüchtlinge aufgenommen werden müssen.
Da der Stadt aktuell keine weiteren Wohnungsangebote vorliegen und es nicht Ziel ist, die Flüchtlinge in Turnhallen unterzubringen, haben Stadt und Gemeinderat der Anmietung des Albert-Schweitzer-Hauses auf vorerst 5 Jahre mit der Option der Verlängerung zugestimmt. Ab Herbst 2016 sollen dort nun rund 46 Flüchtlinge einziehen. Bis zum Einzug müssen noch Brandschutzmaßnahmen vorgenommen und die Elektrik erneuert werden.
Sachgebietsleiterin Sibylle Baumeister erläuterte den Gästen die bauliche Struktur des Gebäudes. In dem vierstöckigen Gebäude sind im Untergeschoss Gemeinschaftsräume, eine Großküche, eine Waschküche und eine Werkstatt untergebracht. In den anderen Geschossen befinden sich zwei Wohnungen und Zimmer, die jeweils mit Familien, ein, zwei oder drei bis vier Personen belegt werden können. Nach aktuellem Stand ist vorgesehen, das Anwesen vorwiegend mit zwei syrischen Familien und Einzelpersonen zu belegen. Vorzugsweise sollen Flüchtlingen einziehen, die sich bereits in Arbeit befinden oder Integrationskurse belegen, Personen mit Strukturen, so Baumeister.
Um ein gutes Miteinander zu erzielen, werden Ehrenamtskoordinator der Stadt, Robert Rafai und Hausmeister Michal Hauser ein Büro im Albert-Schweitzer-Haus beziehen. Bei Problemen stehen diese den Bürgerinnen und Bürgern direkt vor Ort zur Verfügung. Robert Rafai betonte, dass das Haus in der Grünallee zu einer Begegnungsstätte für Bürger und Flüchtlinge werden soll, denn Begegnung sei ein wichtiger Bestandteil für eine erfolgreiche Integration. Er informierte außerdem über die geplanten Angebote, wie Sprachkurse, Begegnungscafé, Spiele- und Bastelnachmittage sowie einen Frauentreff. Mirjam Rülke, Ehrenamtskoordinatorin des Caritasverbandes wird dabei mit Robert Rafai in enger Abstimmung zusammenarbeiten. Sie bildet die Schnittstelle zwischen Stadt und Landkreis.
Michael Hauser berichtete abschließend über die positiven Erfahrungen, die er seit Januar in seiner Funktion als Hausmeister für die Flüchtlingsunterkünfte der Stadt gesammelt hat. Er stehe im engen Kontakt zwischen Eigentümer, Bewohnern und Anwohnern. Bisher konnte ein gutes Miteinander erzielt werden.
Seitens der Bürgerschaft gab es im Rahmen einer Diskussionsrunde hauptsächlich positive Rückmeldung zur geplanten Anmietung des Albert-Schweitzer-Hauses. Sorgen wie beispielsweise das Aufeinandertreffen unterschiedlicher Religionen, wurden von anderen Gästen ausgeräumt, in diesem Fall entgegnete Pfarrer Bernhard Jäckel der Frage mit der Aussage, dass das Zusammenleben mit der muslimischen Familie, die in der Kirchengemeinde untergebracht wurde, hervorragend funktionieren würde. Andere Bürger äußerten sich ebenfalls positiv über die geplante Anmietung und forderten die Öffentlichkeit auf, den Menschen eine Chance zu geben und ihnen nicht mit negativer Energie zu begegnen.
Quelle: Stadtverwaltung