Stadtnachrichten

Heinrich Glunz ist neuer Ehrenbürger der Stadt


Im Siedersaal des Haus des Bürgers hatte Berggötz dem langjährigen Stadtrat und ehrenamtlichen Bürgermeisterstellvertreter die Ehrenbürgerurkunde überreicht. Er ist der achte Ehrenbürger, der seit Ende des Zweiten Weltkriegs ernannt wurde. Der 74-Jährige gebürtige Öfinger zieht sich aus der aktiven Kommunalpolitik zurück und hatte für den neuen Gemeinderat nicht mehr kandidiert. Jahrzehnte hatte er das kommunalpolitische Geschehen Bad Dürrheims mit geprägt.

Diese ehrenamtliche Arbeit des selbstständigen Steuerberaters würdigte Jonathan Berggötz. Der zweite Bürgermeisterstellvertreter Dr. Klaus Götz dankte Glunz im Namen aller Gemeinderatsmitglieder für den „fairen Umgang“ mit allen Kollegen im Rat, gleich welcher Fraktion sie angehören und „den Respekt, den er allen entgegen gebracht hat“. Prof. Dr. Barbara Fink überreicht ihm einen Urlaubsgutschein für sich und seiner Frau Hildegard.

Das sind die lebenden Ehrenbürger der Stadt mit ihren Frauen und Bürgermeister Jonathan Berggötz (von links): Beate und Walter Klumpp, Hildegard und Heinrich Glunz sowie Hannelore und Gerhard Hagmann.Heinrich Glunz (links) ist neuer Ehrenbürger der Stadt Bad ter Jonathan Berggötz die höchste Auszeichnung der Stadt im Haus des Bürgers.

Heinrich Glunz (links) ist neuer Ehrenbürger der Stadt Bad Dürrheim. Anlässlich seines Ausscheidens aus dem Gemeinderat verlieh ihm Bürgermeister Jonathan Berggötz die höchste Auszeichnung der Stadt im Haus des Bürgers.

Bürgermeister Jonathan Berggötz bezeichnete Heinrich Glunz als Vorbild, denn er habe sich jahrzehntelang in den Dienst der Bad Dürrheimer Bürgerschaft gestellt. Angefangen mit dem Vorsitz des Musik- und Trachtenvereins Öfingen, den er als 19-Jähriger übernahm bis zur Kommunalpolitik, wo er als 21-Jähriger in seinem Heimatort eine CDU-Liste gründete und auch gleich in den Ortschaftsrat gewählt wurde.

1975 kandidierte er dann für den Bad Dürrheimer Gemeinderat und gehört diesem Gremium seither an. Berggötz erzählte einige Anekdoten aus dem politischen Werdegang des neuen Ehrenbürgers, etwa dass er sich schwor, niemals eine absolute Mehrheit im Gemeinderat auszunutzen, sondern immer einen Kompromiss zu finden, nachdem er in einer Sitzung den Auszug der anderen Fraktionen aus Protest gegen das Abstimmungsverhalten der CDU-Räte miterlebt hatte.

Für Jonathan Berggötz macht dies auch den Charakter des neuen Ehrenbürger aus: „Sie handeln verbindend“. Glunz habe immer agiert, 20 Jahre lang als Fraktionsvorsitzender der CDU oder als CDU-Stadtverbandsvorsitzender von 1989 bis 2004. „Durch Ihre besonnene, liebenswürdige Art und ihren klugen Sachverstand haben Sie immer sehr gute Abstimmungsergebnisse erreicht. Sie sind unheimlich respektiert, über alle politischen Parteien hinweg und auch über unsere Stadtgrenzen hinaus“, bescheinigte er ihm.

Glunz, so das Stadtoberhaupt weiter, habe immer Wert auf ein gutes Miteinander von Stadtteilen und Kernstadt gelegt. In den 70er Jahren habe es Eifersüchteleien zwischen Stadtteilen gegeben – dass dies nicht mehr so ist, sei auch der Verdienst von Heinrich Glunz.

Man höre ihm gerne zu, so der Bürgermeister, denn Glunz gehe in seinen Reden immer auf die aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen ein, finde aber immer auch wohl durchdachte, beeindruckend gewählte und respektvolle Worte. Gerade in seinen 35 Jahren als Bürgermeisterstellvertreter sei diese Gabe sehr wertvoll gewesen. „Für mich sind Sie eine Art „Bundespräsident“, zog Berggötz einen Vergleich, den später der Geehrte belustigt aufgriff und meinte: „Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich mich auch um dieses Amt beworben“.

Wie Jonathan Berggötz sagte, habe die Stadt durch die enorme Erfahrung und das Fachwissen von Heinrich Glunz speziell im Bereich Steuern profitiert. Seine konstruktiven Beiträge hätten jede Gremiensitzung bereichert. Zudem nehme er sich selbst nicht zu wichtig.

Wichtige Beschlüsse, die während seiner Ratsmitgliedschaft gefasst wurden, waren beispielsweise der Bau des Solemar (1987), des Feuerwehrgerätehauses, der Osterberg- und Ostbaarhalle, der Salinensporthalle, des Feriendorfs Öfingen und des neuen Wasserwerks, das seinen Betrieb Ende 2024 aufnehmen wird, die Sanierung mit Umbau der Siedepfanne zum Haus des Bürgers 1990, die Sanierung des Haus des Gastes (1994) und des Minara, die Einführung der Tempo-30-Zone in der Kernstadt, die Landesgartenschau 1994, Etablierung als Radsportstadt mit RiderMan, DM und Deutschlandtour der Radprofis, Bau und Erweiterung von Schulen und Kindergärten, Erschließung mehrerer Wohn- und Gewerbegebiete, Ausbau des Glasfasernetzes und Städtepartnerschaft mit Hajdúszoboszló, Enghien-les-Bains und Spotorno. Dies seien – trotz Krisen, Corona und der Schließung dreier Kliniken - „sehr gute und wertvolle Jahre“ für Bad Dürrheim gewesen.

Der neue Ehrenbürger gehörte auch seit 1980 dem Aufsichtsrat der städtischen Tochtergesellschaft Kur- und Bäder GmbH an, zuletzt als stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender. Zudem war er zunächst Vizepräsident und dann 30 Jahre lang Präsident des Blasmusikverbandes Schwarzwald-Baar, dem 68 Kapellen angehören.

Das sind die lebenden Ehrenbürger der Stadt mit ihren Frauen und Bürgermeister Jonathan Berggötz (von links): Beate und Walter Klumpp, Hildegard und Heinrich Glunz sowie Hannelore und Gerhard Hagmann.

Das sind die lebenden Ehrenbürger der Stadt mit ihren Frauen und Bürgermeister Jonathan Berggötz (von links): Beate und Walter Klumpp, Hildegard und Heinrich Glunz sowie Hannelore und Gerhard Hagmann.

Der Gemeinderat hatte im April beschlossen, Glunz „in Anerkennung seines langjährigen außerordentlich großen persönlichen Einsatzes um die Belange der Stadt Bad Dürrheim, der vielfältigen Erfolge seines Wirkens und seiner stets als bürgernah empfundenen Tätigkeit als Stadtrat“ das Ehrenbürgerrecht zu verleihen.

Der Geehrte bedankte sich und sagte, er sei „dankbar, dass ich einen Beitrag zum guten Miteinander in der Stadt leisten konnte“. Er habe vier Bürgermeister erlebt und unterstützt – „das war ein herausforderndes und faszinierendes Unterfangen“. Er bedankte sich bei seiner CDU-Fraktion, in der sich Mitglieder aus allen Stadtteilen befänden und bei der Stadtverwaltung mit ihren „qualifizieren und hoch motivierten Mitarbeitern mit hohem Erfahrungspotenzial“.

Als Bürgermeisterstellvertreter habe er bereichernde Jahre mit wertvollen Begegnungen erlebt, führte Heinrich Glunz aus. „Ich habe nur als Bürger meine Pflicht getan“, so der Geehrte, der mit den Worten schloss: „Wir alle können mit Fug und Recht stolz sein auf Bad Dürrheim und sollten alles tun, dass die Stadt so lebenswert bleibt und ihren Ruf als touristisches Zentrum behält“.

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Redakteur / Urheber
Stadtverwaltung Bad Dürrheim