Familie Sowinski berichtet von der Energiekarawane und findet „Wir haben alles richtig gemacht“
In einem ersten Schritt waren Oberbaldingen, Sunthausen und Biesingen dran, danach Hochemmingen und Öfingen und jetzt wurde das Beratungsangebot der Stadt in Zusammenarbeit mit der gemeinnützigen Klimaschutz- und Energieagentur für die Kernstadt Bad Dürrheim und Unterbaldingen eröffnet. Bereits 150 Haus- und Wohnungseigentümer haben sich schon für eine Beratung angemeldet.
Wie eine solche Energieberatung aussehen kann, erzählte uns Frank Sowinski, der in der Bauschengasse wohnt und als Leiter des Internats der Hotelfachschule in Villingen, Mitarbeiter des Landratsamtes Schwarzwald-Baar-Kreis ist. Viele kennen ihn durch seine Vereinstätigkeit bei den Siedern der Narrenzunft oder als Ausbilder bei der DLRG.
Im Jahr 2003 ist die Familie Sowinski in das 1978 errichtete Haus eingezogen, vorausgegangen war aber eine umfassende Sanierung, zu der auch der Fenster- und Heizungsaustausch gehörten sowie eine Dämmung der Fassade.
Frank Sowinski hat im April auf seinem Haus in der Bauschengasse eine Photovoltaikanlage in Betrieb genommen. Bei der Energieberatung im Zuge der Energiekarawane Bad Dürrheim wurde ihm empfohlen, die 13 Jahre alte Brennwert-Ölheizung im Keller weiter zu betreiben, bis sie nicht mehr geht und dann durch eine Wärmepumpe zu ersetzen.
Seit April 2024 erzeugt eine Photovoltaikanlage auf dem Dach des Hauses Strom. Zur Unterstützung der Warmwasserbereitung haben die Sowinskis schon vor vielen Jahren eine Solarthermieanlage installiert. Von der Energieberatung erwartete Frank Sowinski Antwort auf die Frage, ob die angebrachte Wärmedämmung und die Heizungstechnik effizient sind.
Das Ehepaar war von der Stadtverwaltung angeschrieben und auf die Möglichkeit der Energieberatung hingewiesen worden. Über einen QR-Code auf dem Schreiben hat Frank Sowinski den Termin vereinbart. Etwas länger als zwei Stunden dauerte dann das Beratungsgespräch mit Energieberater Alessandro Palazzo in seinem Haus in der Bauschengasse.
Zuvor hatte Frank Sowinski dem Mitarbeiter der Klimaschutz- und Energieagentur eine Mail mit dem Strom- und Heizölverbrauch des Hauses sowie der Wohnfläche und dem Alter der wichtigsten Elektrogeräte geschickt.
Berater Alessandro Palazzo nahm die Daten auf und besichtigte das Haus, klopfte hier und da am Putz, schaute sich das Dach und dessen Isolation an und stellte fest, dass die Dämmung relativ gut für ein Haus dieses Alters sei. Beim Kauf des Hauses war bereits eine Dachdämmung vorhanden, die Sowinskis haben sie aber dann noch verstärkt.
Der Berater kontrollierte auch die Fensterdichtungen und gab den Tipp, sie auf der Sonnenseite auszutauschen, die übrigen mit Silikonspray zu behandeln, damit sie weich bleiben. Auch den Schwedenofen sowie den Keller mit der 13 Jahre alten Brennwert-Ölheizung (Erdgasleitungen sind bis zu Sowinskis Haus nicht verlegt worden) schaute sich Palazzo an und gab den Rat, im Keller die Decke zu dämmen.
Der Energieberater und der Hauseigentümer gingen gemeinsam eine Checkliste durch; am Ende stellten sie fest, dass kein größeres Elektrogerät älter als zehn Jahre ist. Dabei wurde auch die Beleuchtung im Haus überprüft.
„Die Beratung war informativ und angenehm. Ich hatte den Eindruck, dass mir der Energieberater nichts aufdrängen wollte“, ist Frank Sowinski hochzufrieden mit dem Gespräch. Ihm sei wichtig gewesen, dass die Beratung von einem unabhängigen Experten erfolge. Alessandro Palazzo sei sehr objektiv gewesen und habe lediglich Vorschläge gemacht.
Am meisten freut sich Frank Sowinski über das Fazit der Beratung: „Wir haben nichts falsch gemacht“. Das ging aus der achtseitigen schriftlichen Zusammenfassung hervor, die zwei Wochen nach dem Gespräch von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg an die Hauseigentümer verschickt wurde.
Im Sommer sorgt die Sonne dafür, dass die Solarthermieanlage auf dem Dach genügend Energie für das warme Wasser liefert. „Die Heizung springt nur selten an“, so Frank Sowinski. Der Energieberater riet dazu, die Solarkollektoren weiter zu betreiben, bis sie defekt sind – beim Austausch dann aber auf diese Fläche eine Photovoltaikanlage (PV) zu montieren.
Mit der in diesem Jahr in Betrieb genommenen PV-Anlage können die Sowinskis an sonnigen Tagen ihren privaten Stromverbrauch decken, der Rest wird in das Netz eingespeist, weil kein Batteriespeicher eingebaut ist.
Die Ölheizung kann die Familie theoretisch laut Gebäudeenergiegesetz (GEG) bis Ende 2044 weiterlaufen lassen, solange sie hält, lautete die Empfehlung. Wenn sie dann ausgetauscht werden muss, wird eine Wärmepumpe empfohlen, die je nach Auslegung aus einem Kilowatt Strom z.B. drei Kilowatt Wärmeenergie macht. Einen Teil des Stroms dazu produzieren sie ja schon auf dem eigenen Dach.
Am Schluss konnten sich Frank Sowinski und seine Frau Sandra freuen: sie haben alles richtig gemacht mit ihren bisherigen Investitionsentscheidungen. „Ich bin mit der Beratung sehr zufrieden und habe mich gut aufgehoben gefühlt.“, bilanziert Frank Sowinski.
Wer Interesse an einer kostenlosen und neutralen Energieberatung hat, kann sich unter der Mailadresse klima(at)bad-duerrheim.de bei der städtischen Klimaschutzmanagerin Alisia Meisch oder direkt telefonisch bei der Energieagentur melden (07461 9081810) melden.