Stadt ehrt langjährige Blutspender
Als Sebastian Walderich aufgerufen wurde, fügte Glunz noch hinzu: „Sie haben schon eine zukünftige Blutspenderin mitgebracht“, denn der zu Ehrende, der schon 75 Blutspenden absolviert hat, war mit seinem zweijährigen Töchterchen Christin im Rathaus erschienen.
Dass ein solches Vorbild wichtig ist, zeigt auch das Beispiel von Johanna Reichmann. Die Öfingerin wurde für 100 Blutspenden geehrt und erzählte, wie alles angefangen hat. „Es war 1969, mein Vater ist immer Blut spenden gegangen. Als ich 18 war, hat er mich mitgenommen“. Beim ersten Mal wurde es der kleinen Johanna nach der Blutentnahme so schlecht, dass sie später vom Krankenwagen nach Hause gebracht werden musste. „Aber seither ist alles gut gegangen“, erzählte sie. Bis zum Alter von 73 Jahren darf sie Blut spenden und so lange will sie auch noch zu den Abnahmeterminen gehen.
Heinrich Glunz erinnerte an die vielen Kranken oder Verunfallten, die auf Blutspenden angewiesen sind. Viele Operationen, Transplantationen und die Behandlung von Patienten mit bösartigen Tumoren sind nur dank Blutspenden und moderner Transfusionsmedizin möglich.
„Für uns ist es eine große Ehre, sie hier zu wissen, wir begegnen Ihnen mit Hochachtung“, sagte der Bürgermeisterstellvertreter zu den Blutspendern. Insgesamt 23 Blutspender waren zur Ehrung vorgesehen, einige von ihnen konnten den Termin im Rathaus nicht wahrnehmen, etwa Wolfgang Nichtern, der schon 125 Mal gespendet hat, aber gerade im Urlaub weilt.
„Es ist enorm wichtig, dass wir solche Mitbürger haben, die sich einbringen. Wir sind sehr dankbar für Ihre Bereitschaft und hoffen, dass sie weiterhin Blut spenden“, fuhr Glunz fort. Er überreichte allen Spendern die Ehrennadel, eine Urkunde und ein kleines Geschenk. Katharina Weller vom Ortsverband des Roten Kreuzes gratulierte ebenfalls allen Blutspendern.
Jene, die den Termin nicht wahrnehmen konnten, bekommen Urkunde, Nadel und Geschenk nachträglich zugestellt.
Bei einem Imbiss und Getränken unterhielten sich die Teilnehmer der Feier noch locker und kamen beispielsweise zum Ergebnis, dass es keine langen Wartezeiten gibt, seit sich die Spender online anmelden können. „Wir schicken aber niemanden weg, der sich vorab nicht online angemeldet hat“, versicherte Fabian Wegner, der sich ehrenamtlich beim Roten Kreuz engagiert und selbst geehrt wurde.
Etwa eine dreiviertel bis ganze Stunde Zeit sollte man sich für eine Blutspende nehmen. Ältere Blutspender berichteten, dass die Arbeitgeber früher ihre Mitarbeiter häufig frei stellten, wenn diese zur Blutspende gingen, heute müsse man in der Regel „abstempeln“. Angst vor der Nadel hat keiner der Vielfachspender.
Katharina Weller vom DRK berichtete, dass ab und zu auch Spender angeschrieben werden, wenn beispielsweise ihre Leberwerte auffällig sind. „Die bekommen dann den Rat, sich an ihren Hausarzt zu wenden, um der Sache auf den Grund zu gehen“.
Die anwesenden Blutspender lobten auch die gute Organisation und das Essen bei den Bad Dürrheimer Blutspendeaktionen. Während der Coronapandemie hatten die Blutspender darauf nicht verzichten müssen und eine vom DRK-Ortsverband gepackte Vespertüte mit nach Hause bekommen.
Die Geehrten:
Für zehn Jahre wurden Sonja Andris, Timo Blessing, Barbara Durul, Mika Fritzen, Philip Gathmann genannt Hüttemann, Carolin Hirt, Monika Keller, Gabriele Kühn, Leon Limberger, Kristin Maier und Fabian Wegner ausgezeichnet.
25 Blutspenden haben Annemarie Bielert, Sandra Di Diego und Edith Gut geleistet.
50 Mal ließen sich Gudrun Heinemann und Dirk Rönnefahrth Blut abnehmen.
Für 75 Blutspenden wurden Matthias Bäßler, Hans-Jürgen Bühler, Bernd Fechteler, Florian Günter und Sebastian Walderich geehrt.
Auf 100 Blutspenden kann Johanna Reichmann stolz sein, auf 125 Wolfgang Nichtern.
Wurden bei der Blutspenderehrung durch die Stadt und das Rote Kreuz geehrt (von links): Johanna Reichmann (100 Blutspenden), Bürgermeisterstellvertreter Heinrich Glunz und Katharina Weller vom Roten Kreuz, Matthias Bäßler (75), Gabriele Kühn (10), Dirk Rönnefahrt (50), Fabian Wegner (10), Florian Günter (75) und Sebastian Walderich (75).