Informationsveranstaltung zu ELR und energetischer Gebäudesanierung in Oberbaldingen stößt auf großes Interesse
Zunächst begrüßten Ortsvorsteher Pascal Wölfle und Fachbereichsleiter Markus Stein von der Stadtverwaltung die zahlreichen interessierten Bürgerinnen und Bürger. Bei einem Rundgang im Ortskern von Oberbaldingen wurden verschiedene private, gewerbliche und kommunale ELR-Projekte vorgestellt. Anschließend folgten Informationsbeiträge und Diskussionen in der Mensa der Ostbaarschule, die ebenfalls mit ELR-Mittel gefördert wurde.
Michael Weber vom IfSR Institut für Stadt- und Regionalentwicklung zeigte auf, dass Bad Dürrheim in der Innenentwicklung bereits vieles erreicht hat. Zudem werden zahlreiche Projekte aktuell umgesetzt. Es existieren darüber hinaus noch viele Baulücken sowie leerstehende oder untergenutzte Gebäude, darunter zahlreiche Althofstellen. Ziel ist es, solche Flächen zu aktivieren. Dabei spielen Fördermöglichkeiten des Entwicklungsprogramms Ländlicher Raum und zur energetischen Sanierung eine wichtige Rolle. Zudem gibt es die Wiedervermietungsprämie und die Beratungsprämie des Landes sowie eine neue ergänzende kommunale Förderung von Architekten- und Ingenieurleistungen zur Vorbereitung energetischer Sanierungsmaßnahmen. Es besteht auch die Möglichkeit sich auch im Einzelfall kostenlos zu Bebauungs- und Nutzungsmöglichkeiten von Baulücken oder leerstehenden oder untergenutzten Immobilien sowie zu Fördermöglichkeiten beraten zu lassen. Gerade bei der Nachnutzung von Althofstellen sind Erfahrungen aus anderen Projekten hilfreich. Neben der Stadtverwaltung ist Michael Weber vom IfSR Institut für Stadt- und Regionalentwicklung hier Ansprechpartner (Telefonnummer 07022 250445, michael.weber(at)ifsr-institut.de).
In den letzten 8 Jahren flossen über 3,6 Mio. Euro aus dem ELR nach Bad Dürrheim in 52 Projekte, erläuterte ELR-Experte Rüdiger Stehle. Im Förderschwerpunkt Wohnen können Projekte in den Ortskernen, in den angrenzenden Gebieten der 1960er und inzwischen auch in den angrenzenden Gebieten der 1970er Jahre in den Stadtteilen gefördert werden. Bei Modernisierungen, Umbauten, Aufstockungen, Umnutzungen zu Wohnen, Baureifmachungen und unter Umständen Neubauten von eigengenutzten Immobilien liegt der Regelfördersatz bei 30 % der zuwendungsfähigen Kosten. Mit einem reduzierten Fördersatz werden Modernisierungen von Mietwohnungen sowie die Schaffung von Mietwohnungen durch Umnutzung gefördert. Bei klimafreundlichem Holzbau gibt es einen Förderzuschlag von 5 %.
Im gewerblichen Bereich bestehen Fördermöglichkeiten für kleine bis mittlere Unternehmen für die Verlagerung von Betrieben, für Neuansiedlungen und Betriebserweiterungen. Unternehmensinvestitionen können mit einem Fördersatz von bis zu 15 % gefördert werden.
Unterstützt wird auch die Sicherung der örtlichen Grundversorgung mit Waren und Dienstleistungen. Arztpraxen, Dorfläden Dorfgasthäuser, Metzgereien, Bäckereien und Handwerksbetriebe können mit 20 % bis 35 % bezuschusst werden.
Für dieses Jahr sind die notwendigen ELR-Antragsunterlagen (u. a. Planzeichnungen, Kostenschätzung/Angebote) durch die Bauherren bis Ende August 2024 bei der Stadt vorzulegen. Mit einer Förderentscheidung des Landes kann im Februar/März 2025 gerechnet werden. Es wird empfohlen, die kostenlose ELR-Antragsberatung für eine erfolgreiche Antragstellung möglichst frühzeitig zu nutzen. Ansprechpartner sind Markus Stein von der Stadtverwaltung (Telefonnummer 07726 666-611) oder Rüdiger Stehle (Telefonnummer 07424 9608022).
Tobias Bacher, Leiter der Klimaschutz- und Energieagentur Schwarzwald-Baar-Heuberg erläuterte weiter die Wichtigkeit der energetischen Sanierung von Gebäuden zur Erreichung der Klimaschutzziele. Im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude werden Neubauprojekte mit zinsgünstigen Krediten gefördert, bei Gebäudesanierungen werden Gesamtmaßnahmen mit Krediten und Tilgungszuschüssen und Einzelmaßnahmen mit Zuschüssen gefördert. Eine Bundesförderung für effiziente Gebäude ist mit einer ELR-Förderung kombinierbar. Die Energieagentur führt eine kostenlose Einstiegsberatung durch. Weitere Infos hierzu unter Telefonnummer 07461 9081810, t.bacher(at)ea-sbh.de.
Weitere allgemeine Informationen zu Fördermöglichkeiten können auf den Internetseiten der Stadt Bad Dürrheim abgerufen werden: www.bad-duerrheim.info/de/Wirtschaft-Wohnen/Bauen-Investieren/Innenentwicklung-und-Flaechenmanagement