Der Gemeinderat entscheidet sich für Windkraft
Die Verwaltung wird nun im Offenlageverfahren des Teilplans "Regionalbedeutsame Windkraftanlagen" eine Stellungnahme an den Regionalverband Schwarzwald-Baar-Heuberg abgeben. Anschließend entscheidet die Regionalversammlung, ob die Flächen in den Regionalplan aufgenommen werden. Gleichzeitig wird die Verwaltung eine Änderung des Flächennutzungsplans vorbereiten. Bis tatsächlich feststeht, ob Windkraftanlagen auf dem Osterberg errichtet werden können, müssen noch einige Untersuchungen durchgeführt werden.
Der Ortschaftsrat Öfingen hatte am 18. März zu diesem Thema beraten und den Empfehlungsbeschluss an den Gemeinderat mit vier Nein-, drei Ja-Stimmen und einer Enthaltung abgelehnt. Ortsvorsteherin Astrid Schweizer-Engesser berichtete, dass im Nachhinein viele Öfinger Bürgerinnen und Bürger auf sie zugekommen sind und ihre Offenheit gegenüber Windkraftanlagen auf dem Osterberg bekundet haben.
Bad Dürrheim würde mit den drei angedachten Windenergieanlagen den Strom, der auf der Gemarkung verbraucht wird, nahezu selbst produzieren. Das ist mit keiner anderen Stromerzeugungsart vergleichbar, da Windenergie im Vergleich zur Sonnenenergie pro Hektar zehn bis 15-Mal mehr Strom erzeugt, wie Bürgermeister Jonathan Berggötz darstellte. Somit würde relative lokale Energieautarkie erreicht. Neben dem Beitrag zum Klimaschutz stellt auch die Unabhängigkeit von Stromimporten aus dem Ausland einen großen Vorteil dar. Die Einwohnerinnen und Einwohner hätten die Möglichkeit sich über Energiegenossenschaften direkt zu beteiligen.
Förster Matthias Berger erläuterte, dass aktuell auf dem Osterberg Buchen, Eschen und Ahorn wachsen, allerdings auch einige Bereiche mit standortsfremden Fichten, die qualitativ eher geringwertig sind. Man werde schauen, dass diese Flächen bevorzugt für den Bau der Windkraftanlagen genutzt würden. Die angedachte Fläche sei außerdem weder ein Schutzgebiet noch ein Biotop, so dass aus der Sicht des Forsts nichts gegen den Bau der Anlagen spreche.
Dass Windkraftanlagen nicht nur Vorteile für die Umwelt, sondern auch finanzielle Vorteile für die Stadt Bad Dürrheim mit sich bringen würden, erklärte Kämmerer Stefan Milles. Durch Pachteinnahmen und einen durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz festgeschriebenen Anteil, würde sich der städtische Haushalt deutlich verbessern.