Stadtnachrichten

Vielfältiges Medienangebot erwartet Besucher in der neuen Stadtbibliothek


Zusammen mit dem Generationentreff Lebenswert befindet sich die städtische Einrichtung im „Treff am Park“ im Erdgeschoss des Gebäudes auf dem Areal der ehemaligen Rehaklinik Irma. Die hellen Räume an der Ecke Luisen- und Hofstraße verfügen über eine Terrasse in Richtung Hindenburgpark, die bei schönem Wetter dazu einlädt, draußen zu schmökern – vielleicht auch bei einer Tasse Kaffee.

Den Nutzern der städtischen Bibliothek stehen etwa 5.000 Medien zur Verfügung, größtenteils Bücher, aber auch Spiele, digitale Kinderhörspielboxen („Tonie“) und Bilderbuchkinobilder im A3-Format mit Holzrahmen („Kamishibai“), die beispielsweise von Kindergärten ausgeliehen werden können. Rund die Hälfte der Medien richten sich an Kinder und Jugendliche.

Die Ausleihe ist ganz einfach: Bibliotheksausweis beantragen – und los geht es. Kinder und Jugendliche sowie junge Erwachsene können dies völlig kostenlos tun, lediglich von Erwachsenen ab 21 Jahren wird eine geringe Gebühr von 15 Euro pro Jahr verlangt. Die macht sich aber meist schon bei der Leihe eines Buches bezahlt.

Interessierte finden nicht nur Aktien- und Steuerratgeber, sondern auch Tim Mälzers Kochbuch, Sprachführer wie „Englische Grammatik mal einfach“ oder Gesundheitsratgeber vom Kräuterbuch bis zum Werk „Natürliches Doping“. Bei dem Werk „Geht’s dir gut oder hast du Kinder in der Schule“ handelt es sich allerdings nicht um einen Elternratgeber, sondern die Erzählung einer Mutter, die meint: „Wer heute sein Kind einschult, wird als Mutter gleich mit eingeschult“.

Die Bibliothek bietet Bücher für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, es gibt ein eigenes Krimi-Regal, Belletristik, eine Abteilung für Fantastisches, für Kinder und Jugendliche das Thema Freundschaft, Tierbücher, Mangas/Comics und viele Sachbücher, von Politik, Umwelt und Geschichte über Naturwissenschaft, Gesundheit, Medizin und Körper bis zu Reiseratgebern. Für 6.000 Euro im Jahr kann Bibliotheksleiterin Eileen Kohnle neue Bücher und elektronische Medien anschaffen.

Später sollen auch noch Laptops zur Recherche in der Bibliothek ausgeliehen werden können. Auch ein Gerät zur Selbstverbuchung steht schon bereit und muss aber noch angeschlossen werden. Im kommenden Jahr will Eileen Kohnle auch in die digitale Leihe einsteigen, damit eBooks, eZeitungen und eMagazine mit dem Leihausweis heruntergeladen werden können.

Bürgermeister Jonathan Berggötz betonte bei seinem Besuch in den neuen Räumen die Erweiterung der Öffnungszeiten und die neue Barrierefreiheit in der Bibliothek. Von früher sechs Stunden pro Woche an drei Tagen hat sich die Ausleih- und Lesezeit auf 19 Stunden an fünf Tagen erhöht. Geöffnet ist die Bibliothek montags, dienstags und mittwochs von 14 bis 17 Uhr, donnerstags von 14 bis 18 Uhr und freitags von 8 bis 14 Uhr.

„Die Räume sind super geworden“, schwärmte der Bürgermeister bei seinem Besuch und verriet, dass er gerne Biografien liest. In der Tat verfügt die Bücherei zwar über eine geringere Fläche, hat aber mehr Regalmeter Bücher, zudem nutzt sie zusammen mit dem Generationentreff Lebenswert, der ebenfalls in den „Treff am Park“ eingezogen ist, eine gemeinsame Aufenthaltszone. Ist der Generationentreff offen, können ebenfalls Bücher ausgeliehen werden.

Bibliotheksleiterin Eileen Kohnle berichtete, dass für gehbehinderte und ältere Leser die Treppen in das Obergeschoss im alten Rathaus auf dem Weg zu den früheren Bibliotheksräumen oft ein großes Hindernis waren.

„Die neue Bibliothek wird wahrgenommen, egal, aus welcher Richtung man kommt“, bewunderte Bürgermeister Jonathan Berggötz die zentrale Lage. „Der Gemeinderat hat viel Geld für die neue Bibliothek genehmigt. Wir können stolz und dankbar sein, dass mit diesen finanziellen Mitteln und der Hilfe der vielen Ehrenamtlichen der Neustart in die Wege geleitet wurde“, so der Bürgermeister.

Die Stadtbibliothek hat im Moment 170 regelmäßige Nutzer, sowohl Eileen Kohnle als auch Bürgermeister Jonathan Berggötz gehen davon aus, dass der Kreis rasch wächst. Die Bibliotheksleiterin wird durch zehn Ehrenamtliche unterstützt. Darüber hinaus gibt es noch den Freundeskreis Stadtbibliothek.

Die offizielle Einweihung wird im April erfolgen, dazu hat Manfred Lucha, der baden-württembergische Minister für Soziales, Gesundheit und Integration, sein Kommen zugesagt.

Regelmäßig wird es für Kinder in Zusammenarbeit mit dem Freundeskreis der Stadtbibliothek Vorlesestunden geben und auch für Erwachsene werden Veranstaltungen wie Autorenlesungen vorbereitet. „Mein Ziel ist es, dass jedes Kindergartenkind die Bibliothek kennenlernt“, sagt Eileen Kohnle. Die Kinder sollen erfahren, welche Medien es gibt, wie sie ein Buch ausleihen können und dass sie sich in der Bücherei auch mal hinsetzen und schmökern können. Schulen und Kindergärten können deshalb Termine mit der Leiterin ausmachen.

Welche Bücher sind ausleihbar? Darüber informiert der digitale Katalog (https://sb-badduerrheim.lmscloud.net/), der auch über die Internetseite der Stadt (unter Rubrik „Leben“, dann weiter auf „Bildungseinrichtungen“ zur Stadtbibliothek) zu finden ist. Die Bücher dürfen vier Wochen behalten werden und können zweimal jeweils zwei Wochen verlängert werden – was auch über die Internetseite möglich ist.

Die 26-jährige Bibliotheksleiterin Eileen Kohnle, die in Bad Dürrheim wohnt, ist selbst ein großer Bücherfan und begann schon in der sechsten Schulklasse, Geschichten zu schreiben. Inzwischen hat sie selbst zwei Fantasy-Romane veröffentlicht. Sie ist in Mühlhausen bei Schwenningen aufgewachsen, hat eine Ausbildung als Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste, Fachrichtung Bibliotheken (früher: Bibliotheksassistenz) an der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg absolviert. Bevor sie im vergangenen Jahr zur Stadt Bad Dürrheim wechselte und Regina Hoffmanns Nachfolgerin wurde, war sie bei den Fürstlich Fürstenbergischen Sammlungen in Donaueschingen angestellt.

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Redakteur / Urheber
Stadtverwaltung Bad Dürrheim