Ehrung des Städtetags Baden-Württemberg sowie Verleihung der Bürgermedaille
Wurden geehrt (v.l.n.r.) Gottfried Schacherer, Heinrich Glunz, Derya Türk-Nachbaur, Wolfgang Kaiser, Helmut Schnekenburger und Hans Buddeberg mit Bürgermeister Jonathan Berggötz (mitte)
Zwei Gemeinderatsmitglieder wurden am Donnerstag offiziell verabschiedet: Zum einen Derya Türk-Nachbaur, die bei der Gemeinderatswahl 2019 in den Gemeinderat gewählt worden war. Sie war Mitglied im Verwaltungsausschuss, im Stadtentwicklungs- und Umweltausschuss sowie im Kita-Beirat. Den Gemeinderat verließ sie aufgrund ihrer Wahl in den Bundestag.
Hans Buddeberg wurde 2009 in den Gemeinderat gewählt und war in dieser Zeit auch als Mitglied der Personalkommission und im Verwaltungsausschuss tätig. Mit einigen Vereinen, wie dem Geschichts- und Heimatverein, dem Deutsch-Ungarischen Freundeskreis oder dem Förderverein Parasolhotel ist er verbunden. Als ehemaliger Notariatsdirektor brachte er eine hohe rechtliche Expertise mit und brachte diese auch für die Stadt Bad Dürrheim ein. Als Dankeschön für seine Tätigkeit erhielt er die Ehrennadel in Bronze. Überdies wurde ihm der Titel "Altstadtrat" verliehen.
Karlheinz Ulrich wurde 2001 in den Ortschaftsrat Oberbaldingen gewählt und 2004 in den Gemeinderat. Er war seither auch Mitglied im Technischen Ausschuss und wurde 2009 zum Ortsvorsteher in Oberbaldingen gewählt. Im Vereinswesen ist er breit aufgestellt und hatte sich vor allem bei der 1250-Jahr-Feier Baldingen stark eingebracht. Für sein Engagement erhielt er die Ehrennadel in Silber, überdies erhielt er den Titel "Altstadtrat". Die Ehrung konnte er nicht persönlich entgegennehmen.
Bürgermeister Jonathan Berggötz ging nicht nur auf die Leistungen der Geehrten ein, sondern beleuchtete auch die Situation der Stadt Bad Dürrheim, in der mittlerweile 13.600 Menschen das Leben verbringen. Er beleuchtete die großen Ereignisse seit 1972 und gab einen geschichtlichen Abriss zu wichtigen Ereignissen in den letzten 50 Jahren, die die Kurstadt mitprägten. Das aktuelle Bad Dürrheim hat sich über den Gemeinderat vor zweieinhalb Jahren für eine "klimaaktive Stadt" ausgesprochen. Für den Klimaschutz spielen Bäume eine zentrale Rolle, sie bestimmen das ökologische Klima mit. "Bäume brauchen Wurzeln, um standfest zu sein und ihre Nährstoffe aus der Erde zu beziehen", so Jonathan Berggötz in seinen Ausführungen. Und schließlich wies er auf die Nachhaltigkeit hin als Symbol für alt gewordene Bäume. Den Dienst der weiteren vier zu Ehrenden verglich er mit dem Aspekt der Nachhaltigkeit, den die Jubilare mit ihrem jahrzehntelangen Dienst in die Stadtgeschichte einbrachten und damit auch für Konstanz sorgten. "Wie die Samen eines Baumes für Wachstum weiterer Bäume sorgen, so waren und sind Sie Vorbild für andere Kommunalpolitiker gewesen, bzw. haben auch andere Personen gewinnen können, sich in der Kommunalpolitik zu engagieren".
Jonathan Berggötz ging auf die Vita der drei Männer ein, die sich 40 Jahre in den Dienst der Stadt Bad Dürrheim gestellt haben: Helmut Schnekenburger wurde 1980 in den Ortschaftsrat Biesingen gewählt, ist breit im Vereinsleben Bad Dürrheims verankert und dafür bekannt, die Interessen von Biesingen leidenschaftlich zu vertreten und sich für die Gemeinde einzusetzen. Er hilft Neubürgern, sich zu integrieren und ist Mitorganisator der Dorffeste, daher sein Spitzname "Mr. Dorffest". Als Dankeschön für die 40-jährige Gremienarbeit erhielt er vom Städtetag das Goldene Verdienstabzeichen mit Lorbeerkranz sowie eine Ehrenurkunde.
Der zweite im 40-er Bund war Gottfried Schacherer aus Unterbaldingen: seit 1980 im Ortschaftsrat Unterbaldingen, in den Jahren 2004-2016 Ortsvorsteher der Gemeinde. Berggötz bezeichnete ihn als "Urgestein Unterbaldingens", der für seine Heiterkeit bekannt ist. Seit 1989 wurde er immer in den Gemeinderat gewählt, also schon mehr als 33 Jahre und in verschiedenen Ausschüssen tätig. Gottfried Schacherer ist in zahlreichen Vereinen zu finden und in den verschiedenen Freundeskreisen. Als Dankeschön für seine 40-jährige Gremienarbeit und seinen Einsatz für Bad Dürrheim bekam er vom Städtetag das Goldene Verdienstabzeichen mit Lorbeerkranz sowie eine Ehrenurkunde.
Wolfgang Kaiser ist in der Landeshauptstadt Stuttgart aufgewachsen, hatte aber schon früh Kontakte nach Bad Dürrheim. Für das Referendariat 1976 zog er nach Bad Dürrheim und war ab 1979 Gymnasiallehrer an der Albert-Schweizer-Schule in Villingen. Von Jugend an war er politisch aktiv. 1980 kandidierte er für den Gemeinderat und gründete mit Mitstreitern die LBU (Liste Bürgerbeteiligung und Umweltschutz). 1994 wurde er in den Ortschaftsrat Biesingen gewählt und war dort 15 Jahre tätig, davon 13 Jahre als Ortsvorsteher. Er kennt viele Ausschüsse und gehört dem Aufsichtsrat der Kur- und Bäder GmbH als einer der beiden Stellvertreter des Aufsichtsratsvorsitzenden an. Als Gründungsmitglied und Landesschatzmeister der GRÜNEN und Initiator der BUND-Ortsgruppe liegen ihm Umweltthemen besonders am Herzen: "Ihr Einsatz und Beitrag in Fragen des Klimas, der Nachhaltigkeit und der Umwelt, aber auch in sozialen Themen, zeichnen Sie aus", so Berggötz in seiner Laudatio. Er zählte sein Engagement in Bad Dürrheim auf: im Generationentreff Lebenswert, bei der Bürgerstiftung Bad Dürrheim und der Bürgerenergiegenossenschaft. Und er wurde Leiter der Projektgruppe Bad Dürrheim Klimaaktiv. Als Dankeschön für die 40-jährige Gremienarbeit und seinen Einsatz für die Stadt erhielt Wolfgang Kaiser das Goldene Verdienstabzeichen mit Lorbeerkranz sowie eine Ehrenurkunde.
Die höchste Auszeichnung erhielt an diesem Abend für seine 50-jährige Tätigkeit im Ortschaftsrat Öfingen und im Bad Dürrheimer Gemeinderat Bürgermeister-Stellvertreter und Stadtrat Heinrich Glunz. "Ich weiß, dass Sie kein großer Freund von Ehrungen sind, aber da müssen Sie jetzt durch", so die einleitenden Worte von Jonathan Berggötz zur großen Ehrung des langjährigen Kommunalpolitikers. Als 21-jähriger gründete Heinrich Glunz in Öfingen, wo es zuvor keine CDU gab, die CDU-Liste. Er wurde sofort in den Ortschaftsrat Öfingen gewählt und ist seither aus der Geschichte der Bad Dürrheimer Kommunalpolitik nicht mehr wegzudenken. "Ihr Redetalent war auffällig -ist es auch heute noch- obwohl Sie nie Rhetorikkurse gemacht haben". Fraktionssprecher der CDU ist Heinrich Glunz seit 2004 und durch seine besonnene, liebenswürdige Art und klugen Sachverstand habe er immer sehr gute Stimmergebnisse erhalten. Auch das gute Miteinander zwischen Stadtteilen und der Kernstadt sei ein Verdienst von ihm. "Sie waren prägend für viele junge Leute, die mittlerweile schon alte Hasen in der Kommunalpolitik sind und Sie sind unheimlich respektiert, über alle politischen Parteien hinweg und über Bad Dürrheim hinaus", so Berggötz in seiner Moderation. Kein Ausschuss ist Heinrich Glunz fremd und seit 1980 ist er überdies Mitglied im Aufsichtsrat der Kur- und Bäder GmbH und seit 1989 der erste Bürgermeisterstellvertreter - also bereits 33 Jahre! Zu seinen großen Ehrenämtern gehören die 30-jährige Präsidentschaft des Blasmusik-Verbandes Schwarzwald-Baar, Stadtverbandsvorsitzender der CDU seit 1988 und seine langjährige Tätigkeit im Musik- und Trachtenverein Öfingen. Es gab schon etliche Ehrungen für den Jubilar, die silberne Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg für langjährige Vereinstätigkeit, 2003 erhielt Heiner Glunz das Goldene Verdienstabzeichen des Städtetages Baden-Württemberg für 30-jährige Gremienarbeit. Am Donnerstagabend gab es für ihn das Verdienstabzeichen des Städtetages in Gold mit Lorbeerkranz und Brillant, verbunden mit einer Ehrenurkunde. Für sein großes und umfassendes Engagement für die Stadt wurde ihm die Bürgermedaille verliehen.
Und es gab ein schönes Abschiedsgeschenk für die sieben Geehrten: jede/jeder erhielt einen Baum. Baumart und Standort im Stadtgebiet darf sich jeder Geehrte selbst aussuchen und eine Plakette mit seinem Namen anbringen. "Dieser Baum soll eine Ehre für Sie, aber auch Motivation für viele andere Nachwuchskommunalpolitiker sein", "und er dient dem Klima", so Jonathan Berggötz in seinen Schlussworten der Ehrungsveranstaltung.