Barrieren in der Innenstadt erkennen
Zusammen mit Ehrenamtskoordinatorin Maria Bucher und Simone Laux vom Malteserhilfsdienst lud Teichert Gemeinderäte und die Öffentlichkeit ein, einmal zu erleben welche Barrieren Menschen mit Behinderung in Bad Dürrheim im Weg stehen.
Teilnehmende bei der Mitmachaktion zum Protesttag
Bei der Mitmachaktion in der Bad Dürrheimer Innenstadt wurden den Teilnehmern Rollstühle, Rollatoren, ein Altersanzug und Sichtbeeinträchtigende Brillen zur Verfügung gestellt, um zu im wahrsten Sinne zu erfahren, wo es Hindernisse und Barrieren für viele Menschen gibt. Bürgermeister Jonathan Berggötz lobte die Aktion und nahm selbst mit diversen einschränkenden Hilfsmitteln darein teil. „Urteile nicht über einen Menschen bevor du nicht 1000 Schritte in seinen Schuhen gegangen bist“, zitierte der Bürgermeister eine indianische Weisheit.
Die ca. 30 Teilnehmenden befuhren und begangen die Innenstadt vom Haus des Bürgers bis zum Pusteblumenbrunnen in der Friedrichstraße und konnten auf kleinen Karten eintragen wo sie negative Erfahrungen mit Barrieren gemacht, aber auch besonders gute, positive Lösungen gefunden haben.
Zwei Stellen, die den Teilnehmenden aufgefallen waren sind die Poller um den Pusteblumenbrunnen und die Rampe zum Behinderteneingang am Haus des Gastes. Die Poller sind grau in grau und für Menschen mit einer Sichtbehinderung kaum zu sehen. Hier würden einfache weiße Markierungen am oberen Teil der Poller eine deutliche Verbesserung erzielen. Am Haus des Gastes ist am unteren Teil der Rampe ein, für Rollstuhl- oder Rollator-Fahrer hoher, Absatz, der für viele Teilnehmende eine ärgerliche Barriere darstellte. Vor allem weil es der Behinderteneingang sei, sollte dieser natürlich auch Barrierefrei sein. Eine Angeleichung des Asphalts an die Rampe würde hier eine deutliche Verbesserung bringen. Beiden Hindernissen hat sich Bürgermeister Berggötz angenommen und zusammen mit dem Bereich Tiefbau wurde der Bauhof angewiesen bei beiden Stellen zeitnah die gewünschte Abhilfe zu schaffen.
Die Auswertung der markierten Karten mit weiteren Hindernissen und positiven Eindrücken wird Inge Teichert in den kommenden Wochen auswerten und in einer der nächsten Gemeinderatssitzungen dem Gremium vorstellen.