Stadtnachrichten

50 Jahre sechs Ortsteile


Freuen sich gemeinsam über 50 Jahre Eingemeindung zu Bad Dürrheim: V.l.n.r: Die Ortsvorsteher Helmut Bertsche und Albert Scherer, die Orstvorsteherin Astrid Schweizer-Engesser, Bürgermeister Jonathan Berggötz sowie die Ortsvorersteher Armin Wehrle, Jürgen

Freuen sich gemeinsam über 50 Jahre Eingemeindung zu Bad Dürrheim: V.l.n.r: Die Ortsvorsteher Helmut Bertsche und Albert Scherer, die Orstvorsteherin Astrid Schweizer-Engesser, Bürgermeister Jonathan Berggötz sowie die Ortsvorersteher Armin Wehrle, Jürgen Schwarz und Pascal Wölfle.

Die Eingemeindung geschah im Zuge der in Baden-Württemberg durchgeführten Verwaltungs- und Gemeindereform. Deren Ziel war es, größere Gemeinden zu bilden, die leistungs- und lebensfähiger sein sollten als die vielen kleinen selbstständigen Gemeinden. Gleichzeitig sollten die Kreisgrenzen neu gezogen werden. Viele Gemeinden standen der Preisgabe ihrer politischen Eigenständigkeit im Zuge der Gemeindereform skeptisch gegenüber. Der Stolz auf die eigene, jahrhundertelang währende Selbstständigkeit war groß. Dem gegenüber standen jedoch große Herausforderungen an die Kommunen hinsichtlich der Investitionen, den die kleineren Verwaltungseinheiten kaum noch aus eigenen Mitteln bewältigen konnten. Zudem lockte der Staat mit finanziellen Zuschüssen, sogenannte Fusionsprämien.

Bevor beschlossen wurde, aus den eigenständigen Gemeinden eine zu machen, gab es in den Ostbaargemeinden Bürgerbefragungen. Denn Eingemeindung, das bedeutete früher vor allem eines – weniger Selbstständigkeit und so wurde vor der Bürgerbefragung monatelang in den Gemeinderäten, bei Bürgerversammlungen, am Stammtisch oder in den Vereinen erörtert und teils gestritten, ob dieser Schritt der richtige sei. Bad Dürrheim hingegen hatte ein großes Interesse daran möglichst viele Ortsteile zu erhalten, um sich ihrerseits gegen die Eingemeindungsabsichten von Villingen und Schwenningen abzusichern. Mit Erfolg gewann Bürgermeister Otto Weissenberger die Bürgermeister, Gemeinderäte und vor allem die Bürgerschaft der heutigen Ortsteile für die heutige Gesamtstadt Bad Dürrheim.

Trotz der teilweise großen Vorbehalte, die sich in manchen der Ostbaargemeinden zunächst gegen die Eingliederung zu Bad Dürrheim hegten, stimmte die jeweilige Mehrheit der Bürgerschaft dafür.

Biesingen stimmte mit 93,1 % der Eingemeindung zu, die Oberbaldinger mit 91,5 % und Öfingen mit 87,4 %. Dann folgten Sunthausen mit einer Zustimmung von 65%, Hochemmingen mit 53,9% und zum Schluss Unterbaldingen mit 79,4% der abgegebenen Stimmen.

Gerade Unterbaldingen, die die Gesamtstadt nun vor 50 Jahren komplettierte, hatte lange Zeit auch konkrete Bestrebungen nach Geisingen eingemeindet zu werden. Familiäre, Wirtschaftliche und Infrastrukturelle Beziehungen waren in Richtung Geisingen deutlich größer, als in Richtung Bad Dürrheim. Da Geisingen dann aber dem Landkreis Tuttlingen zugeordnet wurde und es schwer vorstellbar war Ober- und Unterbaldingen in zwei verschiedenen Landkreise zu ordnen, kam es schlussendlich zu der Entscheidung sich Bad Dürrheim im neu gefassten Schwarzwald-Baar-Kreis anzuschließen.

Aufgrund dieser Bürgerentscheidungen arbeiteten dann die Gemeinderäte als Grundlage für die Schaffung der neuen Gemeinde eine öffentlich-rechtliche Vereinbarung aus. Darin wurde festgelegt, welche Investitionen unter Verwendung der zu erwartenden Fusionsprämien in den einzelnen Ortschaften durchzuführen sind. Ferner vereinbarte man, dass die Sitze in dem neu zu wählenden Gemeinderat jeweils unter Berücksichtigung der Einwohnerzahlen aufgeteilt werden sollte. Somit wurden die sechs Ostbaar-Gemeinden durch vertragliche Vereinbarungen im Wege der Ortschaftsverfassung im Zeitraum zwischen 1. September 1971 und 1. April 1972 eingegliedert.

Bürgermeister Jonathan Berggötz zieht nach 50 Jahren der Eingemeindungen eine positive Bilanz. „Bad Dürrheim ist wie ein schönes, großes Gebäude. Es besteht aus sieben unterschiedlich großen Appartements, die die Kernstadt und die Ortsteile darstellen. Unter dem gemeinsamen Dach wohnen, leben, lachen, lernen und arbeiten wir alle miteinander“, so Berggötz. Er schätze vor allem auch das tolle Miteinander mit den Ortsvorstehern, die nach wie vor die Stellvertreter des Bürgermeisters in den Ortsteilen sind. „Ich freue mich, dass wir seit der Eingemeindung alle eng zusammengewachsen sind. Gemeinsam sind wir stark und haben als Gesamtstadt Bad Dürrheim viel zu bieten“, so das Stadtoberhaupt.

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Redakteur / Urheber
Stadtverwaltung Bad Dürrheim