Zum 110. Geburtstag von Otto Weissenberger
Ihm zu Ehren legen Bürgermeister Berggötz, seine Vorgänger Walter Klumpp und Gerhard Hagmann, sowie Bürgermeister-Stellvertreter Heinrich Glunz am Montag einen Kranz am Grab von Weissenberger nieder.
Otto Weissenberger starb am 28.11.1999 im Alter von 88 Jahren. Unter dem Leitmotto „Vorwärts Bad Dürrheim“ hatte der als „Löwe der Baar“ weit bekannte und verdiente Kurort- und Kommunalpolitiker Bad Dürrheim zu einem modernen Sole-Heilbad und Heilklimatischen Kurort geformt und über Jahrzehnte maßgeblich die Geschicke der Kur- und Bäder Stadt gelenkt.
Im Jahre 1911 als Sohn des Zollbeamten Karl Weissenberger und dessen Ehefrau Karolina im badischen Laufenburg am Hochrhein geboren, wuchs -Weissenberger in Neuhaus/Hohen Randen und in Radolfzell auf. Nach dem Besuch der Zeppelin-Oberrealschule in Konstanz studierte Otto Weissenberger Bauingenieurwesen am Badischen Staatstechnikum in Karlsruhe. Von 1936 bis 1954 wirkte er zunächst als Bautechniker, dann als Stadtbaumeister in St. Georgen.
1954 wählten die Bad Dürrheimer unter 54 Bewerbern Otto Weissenberger zum Bürgermeister. 25 Jahre lang, bis 1979, lenkte er die Geschicke des Kurortes als Staatsoberhaupt und als Kurdirektor (bis 1980). Von 1980 bis 1995 fungierte Weissenberger dann als Aufsichtsratsvorsitzender der Kur- und Bäder GmbH.
Während der Ära des „Löwen der Baar“ vollzogen sich in Bad Dürrheim entscheidende Entwicklungen. Dazu zählen u.a. die Gründung der Kur- und Bäder GmbH, der Bau des Hallen-Freibades Minara, der Realschule, der Ankauf der ehemaligen Salinengebäude (Haus des Gastes, Haus des Bürgers, Verwaltungsgebäude), die Eingemeindung der sechs Ostbaarstadtteile, die Stadterhebung 1974 und der Bau der Umgehungsstraße. In seiner Funktion als Aufsichtsratsvorsitzender der Kur und Bäder GmbH unterstützte Senator Otto Weissenberger den Bau des für Bad Dürrheim Aufschwung bedeutenden Gesundheitszentrum Solemar.
Neben diesem großen Einsatz für Bad Dürrheim engagierte sich Otto Weissenberger auf Länder- und Bundesebene für das Kur- und Bäderwesen. Er fungierte viele Jahre als Vorsitzender des Wirtschaftsverbandes der Deutschen Heilbäder und als Präsident des Heilbäderverbandes Baden-Württemberg. Im Kreistag war er lange Jahre Fraktionsvorsitzender der CDU-Kreistagsfraktion, ehrenamtlicher Stellvertreter des Landrates im Schwarzwald-Baar-Kreis.
Mit zahlreichen Ehrungen wurden das herausragende Lebenswerk und die großen Leistungen von Otto Weissenberger gewürdigt, u.a. erhielt er:
1971 Goldene Ehrenmedaille der Stadt
1979 Verleihung der Ehrenbürgerwürde
1971 Verdienstkreuz Erster Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik
1976 Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg
1977 Staatsmedaille in Gold
1979 Jubiläumsmedaille des Landes zum Stauferjahr anlässlich der Verabschiedung durch Ministerpräsident a.D. Lothar Späth überreicht
1981 Großes Verdienstkreuz des Verdienstorderns der Bundesrepublik Deutschland
1991 Staufermedaille in Gold zum 80. Geburtstag durch Ministerpräsident Erwin Teufel überreicht.
Ernennung zum Ehrensenator der Fachhochschule Heilbronn in Anerkennung der Verdienste beim Aufbau des Fachbereichs Touristik.
Ehrenmitglied des Deutschen Bäderverbandes
Ehrenpräsident des baden-württembergischen Heilbäderverbandes
Seit 1935 war Otto Weisssenberger mit seiner Radolfzeller Jugendliebe Hedwig Franziska geb. Schmitz verheiratet. Das Ehepaar Weissenberger, das 1995 Diamantene Hochzeit feierte, fand im Glauben, im kraftvollen Einsatz und im privaten Motto „Verstehen“ und „Vergeben“ die Brückenpfeiler und das Fundament eines Lebens im Dienste der Gemeinschaft.
Seine vielfältigen Initiativen, seine Funktionen und Ämter, vor allem aber seine unverwechselbare Persönlichkeit haben Otto Weissenberger zu einem bekannten und geschätzten Kommunalpolitiker werden lassen. Seinen politischen Einfluss und sein persönliches Renommee hat er stets zum Wohle der Kurstadt und ihrer Menschen eingesetzt.
Die Stadt Bad Dürrheim ist dankbar für sein Wirken und wird stets das Gedenken an ihn bewahren.