Betriebsstörung in der Kläranlage – Hunderte tote Fische
13.07.2020
Am vergangenen Freitag ist eine Hebeanlage in der Bad Dürrheimer Kläranlage ausgefallen. Der Ausfall wurde erst nach Meldung von toten Fischen in der Kötach durch den Angelsportverein Unterbaldingen am Sonntagabend bemerkt. Ein Überlaufbecken ist daraufhin erst voll- und dann übergelaufen. Nach Angaben des Klärwerkspersonals sind über das Wochenende ca. 1.400 m³ Abwasser in die Kötach geleitet worden.
Eine ausgefallene Sicherung in einer der drei Phasen, ist die Erklärung, warum die Hebeschnecke der Kläranlage am Freitagnachmittag ausgefallen ist. Die Schnecke fördert das Abwasser aus dem Einlaufbecken in den Klärprozess durch den Rechen in den Sandfang. Bei Ausfall der Schnecken steigt der Pegel dann kontinuierlich an und wird über die Überlaufschwelle in die Kötach entlastet. Ca. 1.400 m³ Abwasser sind so in die Kötach geleitetet worden. Das Becken entlastet regelmäßig in die Kötach, im Jahresschnitt ca. 20.000 m². Im Regelfall aber nur bei starken Niederschlägen, so dass die Abwässer dann relativ verdünnt entweichen. Der Schaltschrank wurde vom Personal im Rahmen der täglichen Routinebegehung am Freitagmorgen kontrolliert. Hierbei wurden keine Störungen festgestellt, die Schnecke funktionierte zu diesem Zeitpunkt noch. Die jetzige Technik hat zwar eine Warnfunktion wenn die Schnecke ausfällt, die aber gerade beim Ausfall einer Phase nicht funktioniert. Ein bereits bestellter, neuer Schaltschrank wird voraussichtlich im Oktober 2020 installiert. Er wird dann eine dem heutigen Stand der Technik entsprechende Panelüberwachung haben, die parallel eine Störungsmeldung auf die Leitwarte bzw. das Handy absetzen. In der Zwischenzeit wird über ein zusätzlich eingebautes Überwachungsrelai die sofortige Alarmierung sichergestellt.
Dieser Vorfall hat leider zu Fischsterben im weiteren Lauf der Kötach geführt. Polizei und Umweltbehörden wurden informiert und waren bereits vor Ort.
Stadtverwaltung Bad Dürrheim