Corona-Virus: Verteilung der Bürgermasken hat begonnen
22.04.2020
Bürgermeister Jonathan Berggötz, Angelika Strittmatter und Wolfgang Götz vom Vorstand des Generationentreff Lebenswert sowie Uwe Hüls, Sachgebietsleiter Soziales bei der Stadtverwaltung erfuhren einen kontinuierlichen, aber bearbeitbaren Andrang an der Verteilstation.
„Rund 100 Masken haben wir jetzt im ersten Schritt über 60 Personen verteilt – das ist bearbeitbar“, so Uwe Hüls, der die Ausgabe zukünftig jeden Dienstag und Donnerstag zwischen 9 und 11 Uhr betreiben wird. Man wisse bei so einer Aktion vorher nicht, wie viele Leute dann wirklich kommen und nach der gestrigen Ankündigung der Maskenpflicht in Baden-Württemberg hatten die Beteiligten kurz die Sorge überrannt zu werden. Dem war nicht so und die zum Start vorrätigen 673 Mund-Nase Masken haben für die erste Verteilaktion gut gereicht. Ganz bewusst wurde die Berechtigung für eine solche Maske auch eingeschränkt. Vorrangig bekommen aktuell ehrenamtlich tätige Personen, Menschen die hilfsbedürftige Angehörige betreuen und sozial benachteiligte Personen – Hartz IV-Empfänger, Arbeitslose, Personen mit geringem Einkommen oder kleiner Rente - maximal zwei Gesichtsmasken pro Haushalt. Die Masken werden kostenlos abgegeben, Spenden werden aber gern entgegengenommen und sollen den Näherinnen zu Gute kommen.
Die Masken stammen von aktuell 44 Näherinnen, die vom Mehrgenerationenhaus Lebenswert koordiniert und mit Nähanleitungen ausgestattet sowie von der Stadtverwaltung mit Stoffen versorgt werden. „Wir bringen den Damen erstmal ein Starterset für ca. 10 Masken, die fertigen holen wir dann wieder ab“, so Koordinator Uwe Hüls. „Manche arbeiten aber schon echt wie im Akkord, da bekommen wir fast täglich einen Anruf, dass wieder welche fertig sind.“
Bei der Ausgabe der ersten Bürgermasken - von rechts: Wolfgang Götz, Uwe Hüls, Bürgermeister Jonathan Berggötz und Angelika Strittmatter.
„Ich freue mich vor allem über die gute Zusammenarbeit unseres Sachgebiet Soziales mit dem Mehrgenerationenhaus Lebenswert und den Näherinnen“, so Jonathan Berggötz und weiter: „In Bad Dürrheim gilt nicht nur „Wo täglich neue Kräfte wachsen“ – hier wachsen auch täglich tolle neue Ideen wie diese“. Was als kleine Idee von Einzelnen begann sei nun eine wichtige Unterstützung. Angelika Strittmatter freute sich darüber, dass hier die Rahmenbedingungen geschaffen werden, damit Bürgerschaftliches Engagement gelingen kann. „Dass die Stadt hier die gesamte Logistik mit Stoffbeschaffung, Verteilung und Einsammlung der fertigen Masken übernimmt, ist keine Selbstverständlichkeit“, meint Strittmatter. Aktuell beteiligen sich 44 begeisterte Näherinnen an der Aktion. Angelika Strittmatter sei stolz auf so viele engagierte Bürgerinnen, die das ganze möglich machen. „Sie sind die Heldinnen dieser Aktion“, so Strittmatter.
„Ganz super“ findet der Bad Dürrheimer Martin Tobey die Verteilung. Er ist erwerbsunfähig und leide an Multipler Sklerose und freue sich, dass er nun auf diesem Weg eine Maske für sich und seine Frau bekomme. Er hatte von der Verteilung aus der Zeitung erfahren. „Ich finde es auch ganz toll, dass sich der Bürgermeister hier so einbringt. Das ist tip top“, so Tobey.
Auch Benjamin Lindemann freut sich über seine neue rote Maske. Er ist aktuell für einen Klinikaufenthalt in Bad Dürrheim, kümmert sich aber ab nächster Woche wieder um seinen Vermieter. „Der ist schon etwas älter und ich geh für ihn einkaufen. Ich finde das eine ganz tolle Aktion - ich hätte sonst nicht gewusst, wo ich hier eine solche Maske herbekomme“, sagte der Radolfzeller, der zufällig von der Aktion erfahren hat.
Stadtverwaltung Bad Dürrheim