Stadtnachrichten

Schulen, Kitas und Solemar ab Dienstag, 17. März geschlossen
Stadt und Kur- und Bäder GmbH ergreifen gemeinsam weitere Maßnahmen im Rahmen der Corona-Pandemie


Aus aktuellem Anlass informieren die Stadt Bad Dürrheim und die Kur- und Bäder GmbH zu den inzwischen spürbaren Auswirkungen aufgrund des durch die WHO offiziell zur Pandemie erklärten Corona-Virus.

Der Regelung der Baden-Württembergischen Landesregierung folgend, werden in Bad Dürrheim ab kommenden Dienstag, 17. März alle Schulen und Kindertageseinrichtungen wie Krippen und Kindergärten bis zum Ende der Osterferien geschlossen bleiben. Ob und in welcher Form in Kitas Notgruppen organisiert werden können, soll im Laufe des montags bekannt gegeben werden. Gerade für Eltern die in Gesundheits- oder Pflegeeinrichtungen und anderen systemrelevanten Bereichen arbeiten, sollen nach Möglichkeit Alternativen angeboten werden.

Desweiteren werden alle Veranstaltungen in den Räumlichkeiten der Stadt und der Kur- und Bäder GmbH bis mindestens zum 20. April 2020 untersagt. Um die Ausbreitung des Corona-Virus SARS CoV 2 zu verlangsamen, seien diese, von der Landesregierung vorgegebenen, Maßnahmen absolut richtig. „Manche mögen es für übertrieben halten, aber für eine Verlangsamung der Ausbreitung des Virus müssen wir die nötigen Schritte gehen“, so Bürgermeister Jonathan Berggötz. „Die Solidarität gemeinsam die Ausbreitung einzudämmen, sehe ich als bürgerschaftliche Pflicht. Alles was nicht dringend notwendig ist, soll zeitlich geschoben oder abgesagt werden. Dies gilt auch für unsere Vereine hinsichtlich Proben- und Trainingsbetrieb und Jahreshauptversammlungen.“ Aber auch die Grundschule Bad Dürrheim verschiebt die für Montag bis Mittwoch angedachten Termine für die Schulanmeldungen.

Die Stadtverwaltung sagt alle Veranstaltungen ab, wie z. B. den Wirtschaftstreff, der am 26. März stattfinden sollte, oder auch das 150-jährige Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Hochemmingen. Die Jubiläumsfeier hätte zwar erst Anfang Mai stattgefunden, aber gerade wichtigste Helfer wie die Feuerwehrleute der Region müssen besonders geschützt werden. Ein Termin, der ganz bewusst stattfinden soll, ist das DRK Blutspenden am Mittwoch, 8. April von 14:00 bis 19:30 Uhr im Haus des Bürgers. Es ist immens wichtig, dass in dieser Zeit genügend Blutkonserven zur Verfügung stehen. Es werden hier Maßnahmen ergriffen, um wirklich nur gesunde Menschen in die Halle zu lassen.

Auch Markus Spettel, Geschäftsführer der Kur- und Bäder GmbH Bad Dürrheim teilt mit, dass sich der auf Basis des Pandemieplans der Kur- und Bäder GmbH um die Geschäftsleitung gebildete Krisenstab, in täglicher Abstimmung steht. „Wir nehmen die Situation gemeinsam sehr ernst und versuchen dabei so sorgfältig und bedacht wie möglich mit der herrschenden Verunsicherung und Unruhe dieser Tage umzugehen“ so Markus Spettel. „Wir haben unsere bereits bestehenden präventiven Maßnahmen in die nächste Stufe ausgeweitet. Dies bedeutet, dass neben den bereits früh eingeleiteten verstärkten Hygienemaßnahmen, Gästeinformationen und Veranstaltungsabsagen, nun noch weitreichendere Maßnahmen getroffen werden. Als großes Dienstleistungsunternehmen mit überregionaler Ausstrahlung müssen auch wir unseren aktiven Beitrag leisten, die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus einzudämmen. Daher haben wir uns in enger Abstimmung mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden Herrn Bürgermeister Berggötz gemeinsam dazu entschieden, ebenfalls das Wellness- und Gesundheitszentrum Solemar ab Dienstag, 17. März, bis auf Weiteres zu schließen. „Diese schwerwiegende Entscheidung ist uns nicht leicht gefallen aber wir befinden uns in einer absoluten Ausnahmesituation“, so Markus Spettel weiter. „Das touristische Jahr hat zunächst sehr gut begonnen, kippt nun aber mit einer unglaublich hohen Geschwindigkeit in die gegenteilige Richtung. Anfang des Jahres hätten wir so etwas für nicht möglich gehalten“, so Spettel.

Die örtlichen Übernachtungsbetriebe melden nach einer erfolgten „Blitzumfrage“ der Kur- und Bäder GmbH fast durchgängig Rückgänge bei den Buchungen, insbesondere durch die in den letzten Tagen teilweise massiv eingehenden Stornierungen durch verunsicherte Urlaubsgäste oder auch abgesagte Messen und sonstige Geschäftsreisen. Die der Kur- und Bäder GmbH bis dato aus den Betrieben vorliegenden Rückmeldungen hierzu reichen von Aussagen wie „gering“ bis hin zu 60 Prozent. Die Bundesregierung hat bereits erste Maßnahmen zur Unterstützung der betroffenen Betriebe beschlossen – weitere sind geplant. Gemeinsam mit Herrn Bürgermeister Berggötz hoffen wir auf die weitere Unterstützung und schnelle Hilfe der Bundesregierung, z. B. durch die von Spitzenverbänden geforderten schnellen Liquiditätshilfen. „Uns ist voll und ganz bewusst, dass getroffene Entscheidungen in der Öffentlichkeit immer kontrovers aufgefasst und diskutiert werden, und wir es dabei nicht allen recht machen können. Dies darf aber in der jetzigen Ausnahmesituation auch nicht unser Anspruch sein, vielmehr müssen wir mit möglichst kühlem Kopf Verantwortungsbewusstsein in unserem Handeln demonstrieren“, so Markus Spettel weiter.