Stadtnachrichten

Vergangenen Dienstag wurde im Rahmen einer kleinen Feier die drei langjährigen Verwaltungsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter Annette Butschle, Claudia Laufer und Jörg Dieterle verabschiedet sowie das 40-Jährige Dienstjubiläum von Dieterles Nachfolger als Kämmerer, Thomas Berninger gefeiert.
„Freud und Leid liegen dicht beieinander“ so bezeichnete es Bürgermeister Jonathan Berggötz gleich zu Beginn. Freude über ein 40-Jähriges Jubiläum, aber auch Leid durch das Ausscheiden von drei verdienten Mitarbeitern.

Thomas Berninger, der im April 2019 bei der Stadt Bad Dürrheim begonnen hat und Jörg Dieterle als Kämmerer nachfolgt, wurde zunächst zu seinem Jubiläum beglückwünscht. Der 60-Jährige, der seit 1979 im Staatsdienst ist, hat in Stuttgart an der damaligen Fachhochschule für Öffentliche Verwaltung sein Metier gelernt. Nach Stationen in Erdmannhausen, Gundelsheim, Müllheim, Badenweiler und zuletzt Tuningen, jeweils zu meist in langjähriger Führungsposition in der Finanzverwaltung, ist er nun Kämmerer der Stadt  Bad Dürrheim. Die kürzeste Zeit seiner 40 Dienstjahre hat Berninger nun in Bad Dürrheim verbracht „Aber immerhin ist er schon dreimal länger hier als ich.“, bemerkte Jonathan Berggötz süffisant in seiner Ehrung. In jedem Fall freue er sich auf die gute Zusammenarbeit mit einem äußerst erfahrenen Mitarbeiter.
 
Im Anschluss widmete sich Bürgermeister Berggötz den drei Ausscheidenden: „Danke für das Geleistete in insgesamt 92 Jahren bei der Stadt Bad Dürrheim“. Es falle ihm ehrlich nicht leicht gleich zu Beginn seiner Amtszeit solch geschätzte Mitarbeiter wie Annette Butschle, Claudia Laufer und Jörg Dieterle verabschieden zu müssen.
 

Geehrt und verabschiedet: v.l.n.r.: Thomas Berninger, Jörg Dieterle, Annette butschle, Bürgermeister a.D. Walter Klumpp, Claudia Laufer, Bürgermeister a.D. Gerhard Hagmann, Bürgermeister Jonathan Berggötz

Die Sachgebietsleiterin für Grundbucheinsichtsstelle, Standesamt und Friedhofsverwaltung Annette Butschle war insgesamt 26,5 Jahre bei der Stadtverwaltung beschäftigt. „Freud und Leid liegen nicht nur heute, sondern auch in ihrem bisherigen Arbeitsfeld dicht beieinander“, so das Stadtoberhaupt. Gerade bei Trauungen und Sterbefällen brauche es Empathie und Fingerspitzengefühl. Sie sei eine Teamplayerin und quasi die perfekte Standesbeamtin gewesen. „Wir verlieren mit Ihnen eine geschätzte Mitarbeiterin, verstehen aber auch, dass Sie die Chance zur Veränderung nutzen möchten“, so Berggötz zur ausscheidenden Standesbeamtin die sich zum Landratsamt Rottweil versetzen lässt.
 
Auch bei Claudia Laufer, die bisher im Bereich Soziales aktiv war, sieht Berggötz einen Abschied der weh tut. Er bemerkte, dass Laufer und Butschle vieles verband. Beide Damen seien im gleichen Jahr geboren, haben mit nur zwei Monaten Unterschied fast gleichzeitig bei der Stadt angefangen, hätten beide zwei Töchter in ähnlichem Alter und haben neben dem gemeinsamen Ausscheiden auch das Thema Freud und Leid in ihrem Beruf häufig miterlebt. Im Bereich Soziales, den Laufer demnach auch über 26,5 Jahre mitbetreute, brauche es Empathie, die Laufer im besonderen Maß mitbrachte. Berggötz ging auch auf das tolle Dreierteam ein, dass Claudia Laufer mit zwei weiteren Kolleginnen bildete und schon fast telepathische Fähigkeiten in der Zusammenarbeit entwickelte. Mit Bedauern stellte das Stadtoberhaupt fest, dass die Teamplayerin jetzt ihr Team verlässt und zur Stadtverwaltung Villingen-Schwenningen wechseln wird.
Zum Abschluss wurde auch der Kämmerer der Stadt Bad Dürrheim, Jörg Dieterle in den Ruhestand verabschiedet. Mit Blick auf seine Vorgänger, Walter Klumpp und Gerhard Hagmann waren ebenfalls zur Verabschiedung anwesend, rechnete Jonathan Berggötz vor: „Herr Dieterle, Sie arbeiteten 23 Jahre mit Bürgermeister Hagmann zusammen, 16 Jahre mit Bürgermeister Klumpp und mit mir halten Sie es kein halbes Jahr aus“, meinte Berggötz augenzwinkernd zu Jörg Dieterle, der nun nach knapp 40 Jahren bei der Stadt Bad Dürrheim in den Ruhestand geht.  
Berggötz zeigte in seiner Ansprache auf, dass Dieterle mit Bad Dürrheim stark verwurzelt sei und immer absolut geradlinig war. Dies zeige sich auch an seinem Lebenslauf: Seit 1980 bei der Stadt Bad Dürrheim in der Kämmerei. Seit Mai 1986 Kämmerer – „Da war ich, und etliche andere hier im Raum, noch nicht einmal geboren“, so Berggötz – und jetzt in den Ruhestand. Geradliniger ginge es nicht und so sei auch Dieterle gewesen: Geradlinig, konsequent, zuverlässig, ist aber auch immer Mensch geblieben. Aber man dürfe Dieterle nicht nur auf dies reduzieren: „Sie waren auch immer hartnäckig, kompetent und es ist kein Geheimnis: äußerst sparsam - nicht die schlechteste Eigenschaft für einen Kämmerer“, so der Bürgermeister. Neben der Vielzahl von Tätigkeiten und Aufgabengebieten, die Dieterle als Amtsleiter für Finanzen inne hatte, ging Berggötz besonders auf zwei Großprojekte ein, die den scheidenden Kämmerer noch bis zuletzt intensiv beschäftigten. Zum einen die Umstellung des Städtischen Haushalts von der Kameralistik zur Doppik und zum anderen der Vertragsabschluss mit der Gemeinde Brigachtal zum gemeinsamen Bau eines Wasserwerks.
Der Bürgermeister a.D. und Ehrenbürger der Stadt Bad Dürrheim, Walter Klumpp richtete ebenfalls Worte des Dankes an die zu verabschiedenden Mitarbeiter und vor allem an seinen langjährigen Mitstreiter Jörg Dieterle. Dieser sei ein exzellenter Fachmann in seinem Gebiet gewesen und dazu noch „bienenfleißig“. „Er hatte immer den Gesamtüberblick, weiß wie die Menschen ticken und hat Situationen schnell und richtig einschätzen können“, erinnerte sich der frühere Bürgermeister. Für Dieterle sei das Amt nicht nur Beruf sondern immer auch Berufung gewesen. Das wussten auch Studienkollegen zu berichten. „Schon damals in Kehl habe man gemerkt, aus dem Jörg wird ein Kämmerer“, habe einmal ein Bürgermeister zu Klumpp gesagt.



Wurde nach 39 Jahren bei der Stadt Bad Dürrheim von Bürgermeister Jonathan Berggötz (links) und dem Personalratsvorsitzendem Mario Grießhaber (rechts) in den Ruhestand verabschiedet: Kämmerer Jörg Dieterle
 
Für den Personalrat und auch als stellvertretender Amtsleiter und Mitarbeiter von Jörg Dieterle, sprach Personalratsvorsitzender Mario Grießhaber . Für ihn und viele andere Mitarbeiter sei die Stadtverwaltung Bad Dürrheim ohne Jörg Dieterle nicht vorstellbar: „Er gehört zum Inventar“. Grießhaber bezeichnete Dieterle auch als sehr guten Chef, den man sich nicht besser hätte Wünschen können. Der fachliche und menschliche Verlust sei groß.
Zum Abschluss fand auch Jörg Dieterle noch einige Worte. „Ich habe den für mich richtigen Beruf gewählt und die passende Stelle gefunden“, so Dieterle. Er freue sich, dass seine Arbeit so viel Wertschätzung erfuhr – vor allem da ein Kämmerer immer zwischen den zum Teil berechtigten Interessen und dem finanziell machbaren entscheiden muss. Dieterle dankte seinen Mitarbeitern für die Zusammenarbeit über all die Jahre.