Stadtnachrichten

Bewegender Abschied von der Ostbaar


BD-Oberbaldingen (jdk) Wer mit zündenden Witzen seine Verabschiedungsfeier beginnt und beendet, hat nicht nur die Lacher sondern auch die Herzen auf seiner Seite. So auch Pfarrer Dirk Hasselbeck, der in einer bewegenden Feststunde in der Unterbaldinger Ostbaarhalle in lockerem und doch festlichem Rahmen von seiner Kirchengemeinde verabschiedet wurde. In einem fröhlichen Gottesdienst, der vom Gemeindechor Cantabile unter der Leitung von Christine Breithut und Reiner Obermeyer am Piano mit schwungvollen Stücken musikalisch begleitet wurde, präsentierte die evangelische Kirchengemeinde ihre große Dankbarkeit für das Wirken Pfarrer Hasselbecks in den letzten neun Jahren. Er übernimmt zum 1. September die evangelische Kirchengemeinde in Durmersheim.
Verabschiedung Pfarrer Dirk Hasselbeck_2

Die Kirchenältesten (v.l.n.r.)  Richard Küssner, Micha Wölfle, Martin Kalisch, Benedikt Nagel und Carsten Schmid verabschieden gemeinsam mit Dekan Wolfgang Rüter-Ebel (5.v.links) Pfarrer Dirk Hasselbeck (4.v.links)

Bevor das gesellige Beisammensein das aktive Gemeindeleben dokumentierte, feierten gut 200 Anwesende den offiziellen Abschiedsgottesdienst mit der Entpflichtung von Dirk Hasselbeck durch den Dekan Wolfgang Rüter-Ebel. Eingeleitet wurde die Feier von einem Beitrag der Kindergottesdienstkinder, welche sich bei der Ehefrau des Pfarrers Ulrike für ihre Mitarbeit im Kindergottesdienstteam mit vielen kleinen Fischen bedankten. Nur lebendige Fische können auch gegen den Strom schwimmen und so die christliche Botschaft verkünden. Seine Predigt stützte Pfarrer Hasselbeck auf den 84. Psalm, den er als seinen Lieblingspsalm bezeichnete. In ihm lobt der Psalmist die Nähe Gottes, die in den Vorhöfen des Tempels zu spüren ist. Auf die heutige Zeit übertragen sollen sich die Menschen wie ein trockener Span von der glühenden Liebe Gottes entflammen lassen und die wohltuende Wärme des christlichen Glaubens in die Welt tragen.
Dekan Rüter-Ebel würdigte das Wirken Hasselbecks nicht nur in der Gemeinde sondern auch im Kirchenbezirk und wies auf die Früchte seines Schaffens in der Region hin. Per Handschlag seitens des Ältestenkreises und mit dem Segen des Dekans wurde die formelle Entpflichtung vollzogen.
Für den Kirchengemeinderat begrüßte dessen Vorsitzender Martin Kalisch neben den Ortsvorstehern aus Unter- und Oberbaldingen Jürgen Schwarz und Karlheinz Ullrich auch den jüngst gewählten Bad Dürrheimer Bürgermeister Jonathan Berggötz und dessen Vorgänger Walter Klumpp. Das ausgesprochen gute ökumenische Miteinander dokumentierte die Anwesenheit der Vertreter des kath. Pfarrgemeinderates sowie des katholischen Pfarrkollegen Michael Fischer. Dieser dankte in seinem Grußwort für die wertschätzende Zusammenarbeit. „Wir konnten hier segensreiche Brücken bauen, wo früher Gräben waren!“, so Pfarrer Fischer mit Blick auf die gelungene 1250 Jahrfeier Baldingens. „Der Beruf des Pfarrers kostet auch viel für die Familie!“ umriss Kalisch die Stellung des evangelischen Pfarrers in einer Landgemeinde. Eine 60-Stundenwoche sei keine Seltenheit und mehr ein Lebensstil als ein Beruf. Der Teamplayer Hasselbeck habe es verstanden die Gemeindeglieder immer wieder mit ins Boot zu nehmen und als exzellenter Prediger wird er vielen in bester Erinnerung bleiben.

Verabschiedung Pfarrer Dirk Hasselbeck

Bad Dürrheims Bürgermeister Jonathan Berggötz verabschiedete das Ehepaar Ulrike und Dirk Hasselbeck auch im Namen der Ortsvorsteher der Baldinger Ortsteile.

Bürgermeister Berggötz lobte den scheidenden Pfarrer in einer christlich geprägten Rede als einen Menschen, dessen Wirken in die Stadtgesellschaft ausstrahle: „Die wertvolle Arbeit der Kirchengemeinden ist in dem Miteinander in unserer Stadt spürbar.“ Ob vom Seniorenkreis, der EC-Jugend, der Liebenzeller Gemeinschaft oder dem Chor Cantabile, alle Beiträge waren geprägt von tiefer Dankbarkeit gegenüber Dirk Hasselbeck. Dieser dankte in seinen Abschiedsworten für die liebevolle Aufnahme in der Gemeinde vor neun Jahren, für den gemeinsamen Weg und für alle Unterstützung beim Gestalten des Gemeindelebens.
 
Die Vakanzvertretung obliegt bis zur Wiederbesetzung der Pfarrstelle Pfarrer Bernhard Jäckel aus Bad Dürrheim. Pfarrerin Bettina Ott aus Öfingen übernimmt den Kasualiendienst. Wie Dekan Rüter-Ebel bekanntgab, wurde die alsbaldige Besetzung der Stelle inzwischen mit der offiziellen Ausschreibung in die Wege geleitet.
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Redakteur / Urheber
Jörg-Dieter Klatt