Stadtnachrichten

Waldbegehung des Gemeinderats 2017


Regelmäßig alle zwei Jahre treffen sich die Mitglieder des Gemeinderates im  Kapfwald zu einer gemeinsamen Waldbegehung, zu der auch die Bad Dürrheimer Bürgerinnen und Bürger immer herzlich eingeladen sind. Am 22. September war es wieder so weit, Forsträtin Virgina Lorek vom Landratsamt Schwarzwald-Baar-Kreis und Revierförster Matthias Berger informierten die Gemeinderäte und Bürger über den Zustand des Waldes allgemein und über die anstehende Neuerungen im Kapfwald.
 
Flächentausch im Kapfwald:
Aktuell ist das Land Baden-Württemberg Eigentümer des größten Teils des Kapfwaldes. Der Stadt gehört nur weniger als die Hälfte der Waldfläche. Da im Staatswald andere Standards gelten, als beim Stadtwald, der im Naherhohlungsgebiet einer Kurstadt liegt, kann es immer wieder zu Problemen kommen, wie zuletzt bei der Hiebsmaßnahme im vergangenen Jahr geschehen. Damals gab es Kritik seitens der Bevölkerung, bezüglich des Umfangs der Hiebsmaßnahme sowie bezüglich der Wegesanierung, bei der grober anstatt kleinkörniger Kies verwendet wurde.
Um zukünftig Probleme dieser Art zu vermeiden, ist vorgesehen, Waldgrundstücke, die von einem unabhängigen Gutachter bewertet wurden, zu tauschen. Die Stadt erhält demzufolge 7,7 ha Staatswald im Kapfwald und überträgt dafür dem Land Waldflächen oberhalb der Lourdeskapelle (5 ha) und ein Waldgebiet am Ortsrand von Hochemmingen in Richtung Mühlhausen, den Hinterlehrenwald. Zukünftig wird die Stadt nun Unterhaltungsmaßnahmen im Kapfwald eigenständiger und unabhängiger steuern können.
 
Zustand des Waldes:
Grundsätzlich ist festzuhalten, dass die Bewirtschaftung des Stadtwaldes in guten und geordneten Bahnen verläuft. Probleme macht Revierförster Matthias Berger jedoch die erhöhte Verbisssituation im Wald. Die jungen Laub- und Nadelbäume weisen einen erheblichen Verbiss auf, verursacht durch den zu hohen Rehbestand. Betroffen sind insbesondere der Unterbaldinger Berg, das Förle und die Hirschhalde. Verbiss am Leittrieb von Jungpflanzen, egal ob geplanzt oder aus Naturverjüngung, führt zu einem erheblichen Zuwachsverlust sowie zur Zwieselbildung im jungen Alter. Werden die Pflanzen mehrere Jahre in Folge verbissen, führt dies häufig zu einem Ausfall der Pflanze. Baumarten wie Ahorn und Tanne, die verbissgefährdeter sind als die Buche, reduzieren sich, eine Entmischung der Bestände ist die Folge. Wertvolle Verjüngung geht somit verloren und ist qualitativ unbrauchbar. Der Stadt entstehen dadurch erhebliche Mehrkosten.
Reguliert werden kann dieser Zustand nur über die Jadgpächter. Normalerweise sollten pro 100 Hektar 10 Rehe geschossen werden, in Bad Dürrheim sind es jedoch nur 6 bis 7. Die Stadt wird nun auf die Jagdpächter zugehen. Diese sind im Rahmen  der Jagdpachtverträge verpflichtet,  bestimmte Abschusszahlen einzuhalten. Sollten diese nicht eingehalten werden, muss über die Kündigung der Verträge oder über Schadensersatzforderungen nachgedacht werden.
 
 
^
Redakteur / Urheber
Stadtverwaltung Bad Dürrheim