Stadtnachrichten

Minaraprüfung dauert an


Am 20. Oktober hat sich der Gemeinderat mit der Frage „Neubau oder Sanierung des Hallen- und Freibades Minara“ befasst. Im Vorfeld hierzu wurden zwei unterschiedliche Planungsbüros beauftragt, die die Umsetzung der beiden Varianten im Rahmen der festgelegten Kostenobergrenze von maximal 8,9 Mio. Euro prüfen sollten. Da die verschiedenen von den Architekturbüros in der Gesellschafterversammlung der Kur- und Bäder GmbH am 19. Juli 2016 vorgestellten Varianten, die Kostenobergrenze überschreiten, wurde die Kur-und Bäder GmbH gebeten, zwei weitere Gutachten, nämlich die Sanierung bzw. des Neubau als Cabrio Bad zu beauftragen.

Nach Vorlage der einzelnen Prüfungsergebnisse kamen Kur- und Bäder GmbH, Verwaltung und Gesellschafterversammlung zu der Auffassung, dass der Neubau eines Cabrio-Bades mit einem Kostenvolumen von rund 8 Mio. Euro tendenziell die beste Umsetzungsvariante darstelle. Die Vorteile eines Cabrio-Bades liegen hauptsächlich in der kombinierten Nutzungsfunktion als Hallen und Freibad, die besonders in unseren Breitengraden, in denen es durchschnittlich 30-40 freibadtaugliche Tage gibt, sinnvoll ist. In 9 Minuten lässt sich das Dach komplett öffnen und schließen. Gleichzeitig öffnen sich die Stellwände, die wahlweise aus Glas oder Sandwich-Elementen bestehen. Je nach Windsituation können die Elemente teilweise oder auch vollständig bei Seite geschoben werden.  Schnell verwandelt sich das Hallenbad in eine Art Freibad und passt sich somit den klimatischen Verhältnissen optimal an. Ein weiterer Vorteil ist, dass sowohl das Gesundheitsschwimmen der älteren Bürger, als auch das Schulschwimmen weiterhin angeboten werden könnten.

Ausgestattet wäre das Cabrio-Bad mit einem 25 Meter Becken mit 5 Bahnen und einem Kleinkindbereich sowohl im Hallenbad als auch im Freibereich. Die Bahnen würden mit Startblöcken ausgestattet. Zusätzlich würde die Rutsche saniert und erhalten bleiben. Einziger Nachteil wäre die Größe des Beckens, die im Vergleich zur derzeitigen Freibadsituation verständlicherweise in der Sommerzeit an die Kapazitätsgrenze stoßen könnte. Dies wäre im Jahr 2016 an zehn Tagen der Fall gewesen. Verwaltung, Kur- und Bäder GmbH sowie Gesellschafterversammlung hielten diesen Nachteil jedoch für vertretbar.

Am 24. Oktober wurde der Vorschlag „Neubau Cabrio-Bad“ in den Gemeinderat zu Beratung und Beschlussfassung eingebracht. In der Sitzung wurden auch die anderen geprüften Varianten (Komplettsanierung Hallen- und Freibad mit 12.2 Mio. Euro netto; Minimalsanierung Hallen- und Freibad mit 10.3 Mio. Euro netto; Neubau Hallen- und Freibad mit 13.5 Mio. Euro netto; Neubau Minimallösung Hallenbad mit 8.7 Mio. Euro netto sowie Neubau nur Freibad mit 5 Mio. Euro netto) vorgestellt. 

Aus der Mitte des Gemeinderates wurde ein weiterer Vorschlag des Schwimm- und Skiclubs Bad Dürrheim ins Spiel gebracht, das Bäderkonzept 2521 des holländischen Schwimmverbandes KNBV.

Hierbei handelt es sich um ein Bad im Baukastenprinzip, das bereits zu einem Preis von 4,5 Mio. Euro zu realisieren sei. Tatsächlich ist jedoch davon auszugehen, dass noch weitere Nebenkosten, wie zum Beispiel Abrisskosten oder auch Kosten für die Erneuerung des Außenbereiches, die in den 4,5 Mio. noch nicht enthalten sind, auf die Stadt zukommen, so dass die Kosten insgesamt höher sein werden. Der Gemeinderat und die Kur- und Bäder GmbH wollen die Variante jedoch nicht außer Acht lassen und sind um jede Kostenreduzierung bemüht. Allerdings müssen Kosten und Qualität auch im Einklang zueinander stehen. Deshalb holen Kur-und Bäder GmbH sowie Verwaltung nun weitere Informationen zum System 2521 ein und ermitteln die tatsächlichen Gesamtkosten. Frühestens in der Dezembersitzung des Gemeinderates am 15.12.2016 soll dann über das weitere Vorgehen beraten werden.

Aufgrund der veränderten Rahmenbedingungen wird die auf Mittwoch, 26. Oktober 2016 um 19 Uhr im Haus des Bürgers ursprünglich festgelegte Informationsveranstaltung der Stadt abgesagt. Sobald die Prüfungsergebnisse zur Variante 2521 vorliegen und der Gemeinderat das weitere Vorgehen festgelegt hat, wird die Öffentlichkeit im Rahmen einer neu terminierten Informationsveranstaltung in das Verfahren einbezogen werden.
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Redakteur / Urheber
Stadtverwaltung Bad Dürrheim