Stadtnachrichten

Naturschutzgroßprojekt Baar


Am 22. September 2011 hat der Gemeinderat der Teilnahme der Stadt Bad Dürrheim am Naturschutzgroßprojektes Baar zugestimmt. Am 30. Oktober 2013 wurde daraufhin die Kooperationsvereinbarung zwischen dem Schwarzwald-Baar-Kreis, dem Landkreis Tuttlingen und den weiteren 10 beteiligten Kommunen unterzeichnet.

Ziel des Projektes ist die Errichtung und Sicherung schutzwürdiger Teile von Natur und Landschaft mit gesamtstaatlich repräsentativer Bedeutung. Dabei sollen Wald,- Trocken-, und Feuchtlebensräume für den Arten- und Biotopschutz gesichert und verbessert werden. Träger des Projektes, das in eine Planungsphase und eine Umsetzungsphase aufgeteilt ist,  ist der Schwarzwald-Baar-Kreis.

Die Projektleitung im Landratsamt hat im Oktober 2013 ihre Arbeit aufgenommen und erarbeitet derzeit im Rahmen der Planungsphase zusammen mit dem Institut für Landschaft und Umwelt der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU) einen Pflege- und Entwicklungsplan. Hierzu wurden unter anderem von Herbst 2014 bis Herbst 2015 umfangreiche Kartierungen durchgeführt, die die Grundlage für die weitere Ziel- und Maßnahmenplanung darstellen. Diese liegen nun im Entwurf für das Gebiet der Stadt Bad Dürrheim vor und wurden vom Gemeinderat am 23. Juni 2016 einstimmig beschlossen.

Im Vorfeld des Gemeinderatsbeschlusses fand am 3. Juni 2016 eine Ortsbegehung statt, an der sowohl der Gemeinderat als auch Vertreter der Ortsteile teilnahmen. Den Teilnehmern wurden die geplanten Maßnahmen erläutert und teilweise exemplarisch vor Ort veranschaulicht. Zudem wurde der Maßnahmenkatalog mit allen betroffenen Behörden und Verbänden abgestimmt.

Insgesamt umfasst das Projektgebiet Naturschutzgroßprojekt Baar rund 4.920 ha, verteilt auf 17 Fördergebiete. Auf das Gebiet der Stadt Bad Dürrheim entfallen rund 362 ha (7,3 %). Betroffen sind ein Teil des Schwenninger Mooses sowie das Gebiet bei Unterbaldingen, das Birken-Mittelmess, der Unterhölzer Wald und die Baaralb. Folgende Maßnahmen sind insbesondere für das Bad Dürrheimer Gebiet vorgesehen:
  • Veränderung der Waldrandgestaltung: Harte Übergänge von Grünland in den Wald sollen aufgebrochen und stufenweise angelegt werden. Dadurch soll neuer Lebensraum für verschiedene Tierarten entstehen.
  • Veränderung der Waldgestaltung: Die empfindlichen Fichten sollen durch Kiefern und Lärchen zukunftsfähig gemacht werden.
  • Waldinnenräume sollen durch Ziegen und Schafe beweidet werden.
  • Zudem sollen Verjüngungsmaßnahmen und Auflockerungen des Baumbestandes erfolgen.
Bei der Umsetzung der einzelnen Maßnahmen ist entscheidend, dass diese freiwillig sind, sprich, sowohl der Eigentümer der Fläche, als auch der bewirtschaftende Landwirt müssen der Maßnahme zustimmen, bevor diese umgesetzt wird.
Kosten für das Projekt entstehen der Stadt Bad Dürrheim nur in geringem Maße. Der Löwenanteil wird von Bund (75 %), Land (15 %) und Landkreis (10 %) als Projektträger finanziert.
Unter der Voraussetzung, dass alle beteiligten Kommunen dem Entwurf des Pflege- und Entwicklungsplanes und der Teilnahme an der Umsetzungsphase zustimmen, sollen die geplanten Maßnahmen innerhalb der nächsten 10 Jahre (2017 bis 2027) durchgeführt werden.
 
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Redakteur / Urheber
Stadtverwaltung Bad Dürrheim